Österreich

"Seuchen-Pflegerin" über bösen Brief erschüttert

Heute Redaktion
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Die Krankenschwester ist über diesen Brief von Nachbarn erschüttert.
Die Krankenschwester ist über diesen Brief von Nachbarn erschüttert.
Bild: zVg

Auf Twitter veröffentlichte eine Krankenschwester ein Schreiben ihrer Nachbarn. Darin wird die Frau aufgefordert auszuziehen, weil anonyme Hausbewohner offenbar Angst vor der Corona-"Seuche" haben.

Verwandtschaft und Nachbarn kann man sich nicht aussuchen: Als die Krankenschwester Angela S. am Freitag von ihrer 12-Stunden-Schicht aus einem Salzburger Seniorenheim nach Hause kam, fand sie ein Schreiben an ihrer Wohnungstür: "Wir die Hausbewohner bitten Sie auszuziehen! Wir wollen keine Seuche im Haus!" – "Das hat mich sehr verletzt", sagte sie zu "Heute".

Tweet ging im Netz viral

Wie berichtet postete die 55-Jährige, nachdem sie den ersten Schreck verdaut hatte, ein Foto des Briefs auf Twitter. Bis heute wurde es hundertfach geteilt und tausendfach geliked.

Im Gespräch mit "Heute" beschreibt sie ihre aktuelle Gefühlslage: "Die vielen positiven Rückmeldungen haben mir sehr geholfen."

"Nachbarn wurden mit Udo Jürgens-Hit beschallt"

Was Sie nach dem ersten Schock gemacht hat? "Ich habe laut den Udo-Jürgens-Hit 'Ehrenwertes Haus' aufgedreht, so dass es alle Nachbarn hören können."

Darin heißt es unter anderem:

"In diesem Mietshaus wohnen wir seit einem Jahr und sind hier wohlbekannt.

Doch stell dir vor, was ich soeben unter unsrer Haustür fand.

Es ist ein Brief von unsern Nachbarn, darin steht, wir müssen raus!

Sie meinen du und ich wir passen nicht, in dieses ehrenwerte Haus.

Wenn du mich fragst, diese Heuchelei halt' ich nicht länger aus. Wir packen uns're sieben Sachen und zieh'n fort aus diesem ehrenwerten Haus."

Sie schrieb ein Antwortschreiben

Später griff sie selbst zum Kugelschreiber, verfasste eine Antwort und heftete sie inklusive Brief ans schwarze Brett: "Ihrer Aufforderung auszuziehen werde ich nicht nachkommen. Ich wurde gestern negativ getestet. Also halten Sie Abstand und tragen Sie Mundschutz."

Versöhnlich fügte sie an: "Solidarität ist keine Einbahnstraße. Gerne bin ich bereit, Fragen über das Virus zu beantworten, vielleicht nimmt das unbegründete Ängste."

Briefe wurden von den Nachbarn entfernt

Gestern waren beide Briefe plötzlich verschwunden. Angela S. hofft nun, dass ihre Nachbarn etwas daraus gelernt haben und in Zukunft keine bösen Briefe mehr schreiben. Ihre Arbeit im Seniorenheim macht sie weiter wie gehabt und achtet wie schon seit Beginn der Virus-Pandemie penibel auf alle Hygiene-Maßnahmen.

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