Ein Blick auf den Baustellenplan der Stadt Graz genügt: Unzählige Baustellen behindern die ca. 110.000 Autofahrer, die aus den steirischen Bezirken nach oder aus Graz pendeln. Bereits seit mehreren Wochen müssen die Pendler eine tägliche Verzögerung von mindestens 20 Minuten in Kaufe nehmen.
Für Peter Amreich, Arbeiterkammervorstand und Chef der Steirischen Pendlerinitiative, sind das inzwischen "unzumutbare Umstände". Es sei ein Totalversagen der Grazer Stadtpolitik und er macht dafür die grüne Verkehrsstadträtin Judith Schwentner und die KPÖ-Bürgermeisterin Elke Kahr verantwortlich. "Offenbar ist es der Plan der rot-rot-grünen Koalition, die Autos mit Gewalt aus Graz zu vertreiben".
Die Kommunikation mit den betroffenen Bürgern scheint im Vorfeld nicht funktioniert zu haben, so Amreich. So soll es keinen Hinweis auf die "lawinenartige Baustellensituation", keine Präsentation eines Gesamtplans oder Informations-Flugblätter gegeben haben. "Es fehlten auch Kontakte mit Interessenvertretern oder regelmäßigen Reports für die Öffentlichkeit".
"Jetzt ist die Steirische Arbeiterkammer gefragt", zieht Amreich die Konsequenzen aus dem Versagen der Verantwortlichen. "Graz ist ein Wirtschaftsstandort für mehr als 200.000 Beschäftigte. Das Auto ist für mehr als 50 Prozent eine Notwendigkeit, um zum Arbeitsplatz zu gelangen, die fahren nicht aus Jux und Tollerei. Die AK hat lange genug untätig zugeschaut, jetzt müssen wir die Arbeitnehmer vor den Auswüchsen dieser Plan(los)wirtschaft schützen. So geht’s jedenfalls nicht weiter".
Das AK-Vorstandsmitglied erwartet sich ein rasches Lösungskonzept aller Verantwortlichen.