Politik

Grotesker Streit um Anti-Kurz-Video der SPÖ

Heute Redaktion
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Ein internes SPÖ-Video gegen Sebastian Kurz sorgt für Aufregung.
Ein internes SPÖ-Video gegen Sebastian Kurz sorgt für Aufregung.
Bild: Helmut Graf

Ein regelrechtes Hickhack ist um ein von der SPÖ beauftragtes Negativ-Video über Sebastian Kurz entbrannt. Es war nie für die Öffentlichkeit bestimmt.

Ausgerechnet der in Israel verhaftete Ex-Wahlkampfberater der SPÖ, Tal Silberstein, soll die Videos in Auftrag gegeben haben, die nun die österreichische Politik erregen.

Das Nachrichtenmagazin "profil" berichtet von Negativ-Videos über ÖVP-Chef Sebastian Kurz, die von der SPÖ in Auftrag gegeben worden sein soll. Die Werbeagentur GGK MullenLowe hat die Videos produziert.

Zunächst betonte die SPÖ, dass sie die Videos "nicht direkt" beauftragt habe. Sie seien außerdem nur für den internen Gebrauch gedacht gewesen. Es sei Berater Tal Silberstein gewesen, der mit den Videos verschiedene Konzepte mit Fokusgruppen abtesten wollte.

Eines im Netz

Mindestens eines der Videos wurde von der mittlerweile stillgelegten Seite politiknews.at verbreitet. Es ist nun auf der rechtslastigen Facebook-Seite "Die Wahrheit über Sebastian Kurz" abrufbar.

Die ÖVP wirft der SPÖ jedenfalls "Dirty Campaigning" vor. Dass die Videos nur für den internen Gebrauch bestimmt waren, sei unglaubwürdig. ÖVP-Generalsekretärin Elisabeth Köstinger fordert die SPÖ auf, die Methoden ihres "Wahlkampf-Gurus" unverzüglich einzustellen.

"Wurden bestohlen"

SPÖ-Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler geht zum Gegenangriff über. Die Tatsache, dass Korrespondenzen zwischen Agentur und SPÖ gewissen Journalisten zugespielt wurden, sei ein Beweis dafür, dass alles versucht werde, um Details der SPÖ-Kampagne in Erfahrung zu bringen: "Hacken und interne Daten missbräuchlich verwenden ist aber kein Kavaliersdelikt, sondern ein Verbrechen", sagt er.

Die SPÖ wird alle rechtlichen Mittel gegen den Datendiebstahl prüfen.

(red)