Wien

Grüne fordern Schutzzone für Wiens Regenbogen-Kultur

Am 16. April liest eine Drag-Queen Kindern in der Türkis Rosa Villa Lila – rechte Gruppen demonstrieren dagegen. Die Grünen fordern eine Schutzzone.

Heute Redaktion
"Wir sprechen uns klar für eine großflächige Schutzzone direkt vor der Villa aus", sagt Katharina Schöll, Sprecherin der Grünen Andersrum Wien.
"Wir sprechen uns klar für eine großflächige Schutzzone direkt vor der Villa aus", sagt Katharina Schöll, Sprecherin der Grünen Andersrum Wien.
Sebastian Pay

Die Grünen sehen die Türkis Rosa Lila Villa (Mariahilf) als "Wahrzeichen der Regenbogenstadt" – entsprechend fordern sie nun ihren Schutz. Der Grund: Rechte Gruppierungen planen am 16. April Demonstrationen gegen eine Drag Queen Lesung für Kinder in der Türkis Rosa Lila Villa. Die Sprecher der Grünen Andersrum Wien sehen darin Hass und Hetze und haben nun deutlich formuliert, was sie von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Vizbebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) erwarten.

Bei der Demo mobilisierten Rechtsextreme und christliche Fundamentalisten massiv gegen Minderheiten und vulnerable Gruppen, so die Grünen. Die Demo findet direkt vor dem Veranstaltungsort statt. Bisher sei noch nicht klar, wie die Polizei gewährleisten wolle, dass Kinder und ihre Familien ungestört und sicher zu und von dieser Lesung kommen können. Es fehlten die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen seitens der Polizei und der Stadt. "Wir sprechen uns daher klar für eine großflächige Schutzzone direkt vor der Villa aus", sagt Katharina Schöll, Sprecherin der Grünen Andersrum Wien. FPÖ-Chef Nepp wiederum machte mit Forderungen gegen eine solche Lesungen auf sich aufmerksam. 

Vila leistet seit Jahren Pionierarbeit

Dabei sei die Bedeutung der Villa als ein Hort der Inklusion nicht zu unterschätzen: "Seit Jahrzehnten leistet die Türkis Rosa Lila Villa Pionier:innenarbeit in der Stadt Wien", so Gemeinderätin Viktoria Spielmann. “Die Villa ist ein sicherer Raum für zwei der vulnerabelsten Gruppen in der Stadt, Geflüchtete und LGBTIQ+. Die Türkis Rosa Lila Villa anzugreifen, heißt, den Kern der Regenbogenhauptstadt Wien anzugreifen. Dem gilt es entschieden entgegenzutreten. Es kann nicht sein, dass Bewohner:innen der Villa und die LGBTIQ+ Community durch rechte Hetze und enormes Polizeiaufgebot Angst haben müssen." Angst hatte eine Drag-Queen bei einer Lesung im März. Damals musste die Polizei anrücken.

Jetzt seien also Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Vizbebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) gefragt. "Wir beobachten zum wiederholten Mal Störaktionen queerer Veranstaltungen in Wien. Es ist zu befürchten, dass die rechtsextreme Hetze gegen die Villa nach dem 16.4. nicht aufhören wird." Es brauche daher klare Worte gegen Hass und Hetze gegenüber der LGBTIQ+ Community und einen Runden Tisch der Stadt Wien mit den betroffenen Gruppen bezüglich eines Sicherheitskonzepts zum Schutz für die Community und die Bewohner:innen der Villa, so Emir Dizdarević, Sprecher der Grünen Andersrum Wien.

Auch SPÖ stellt sich hinter die LGBTIQ-Community

„In Wien sollen alle Menschen sichtbar, stolz und sicher sein – daher muss insbesondere eine vulnerable Gruppe wie die LGBTIQ-Community besonders geschützt werden. Daher stehen wir laut und deutlich Seite an Seite mit der queeren Community“, so Nicole Berger-Krotsch, SPÖ-Gemeinderätin und LGBTIQ-Sprecherin im SPÖ-Rathausklub.

Für die ablehnende Haltung der FPÖ hat Berger-Krotsch kein Verständnis: "Hier wird die Angst der Menschen bewusst geschürt. Das ist unverantwortlich. Dass jetzt nicht nur zu Demos gegen, sondern auch während (!) solch einer Kinderbuchlesung aufgerufen wird, kann man mit Fug und Recht als Aufhetzung bezeichnen."

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