Niederösterreich

Grüne orten in Wr. Neustädter City Verkehrsprobleme

Für die Grünen sind viele Fragen bezüglich der Neugestaltung des früheren Leiner-Areals ungeklärt, kritisiert Stadträtin Tanja Windbüchler-Souschill.

Erich Wessely
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Grünen-Stadträtin Tanja Windbüchler-Souschill
Grünen-Stadträtin Tanja Windbüchler-Souschill
Grüne/View/Jennifer Vass

Viele Fragen betreffend der Neugestaltung des ehemaligen Leiner-Areals seien vollkommen ungeklärt, kritisieren die Grünen. Wenn ein solches Mega-Projekt vorgestellt wird, müssen für die Stadträtin Tanja Windbüchler-Souschill auch die Rahmenbedingungen abgesteckt sein: „Grundsätzlich ist es positiv zu werten leerstehende Immobilien und Parkflächen neues Leben einzuhauchen, ohne dabei neue Grünflächen zu zerstören. Wir gehen davon aus, dass die Grünflächen des Stadtparks keinen Meter angeknabbert werden, weder für Straßen noch für Gebäude. Aber wenn ein Projekt mit solchen Ausmaßen geplant wird in einem so sensiblen Bereich der Innenstadt, dann erwarte ich mir vorab ein nachvollziehbares Verkehrskonzept, das auch im Stadtsenat diskutiert wird.“

"Es braucht Verkehrsberuhigte Maßnahmen"

Essentiell für die Grünen ist eine Darstellung, wie sich der Ring, die Bahngasse und Lederergasse und somit die gesamte Innenstadt verändern werden, wenn es bei rund 600 Wohnungen und Beherbergung von Bildungseinrichtungen zu immensen Zu- und Abfahrten kommen wird - und das können Verkehrsplaner jetzt schon sagen. „Die ÖVP könnte jetzt schon sagen, dass sich die AnrainerInnen und die Innenstadtunternehmen verkehrspolitisch keine Sorgen machen müssen, aber das passiert nicht. Und das ist für mich falsche politische Stadtplanung und der Mangel an der Vision zur Beibehaltung unserer historischen Altstadt. Es braucht rasch verkehrsberuhigte Maßnahmen in der gesamten Innenstadt und die Umsetzung der versprochenen Begegnungszonen in der Ledergasse und Brodtischgasse noch vor der Realisierung des Leiner-Projekts.“

"Fehlende Vision eines Stadtbildes"

Aber "neben mangelnder Verkehrslösungen für die Innenstadt und fehlender Vision eines Stadtbildes rund um die denkmalgeschützte Stadtmauer", geht es für die Grüne Stadträtin auch um den mehrgeschoßigen Wohnbau im Gesamten und "die Tendenz der ÖVP, dass die Stadt gigantisch rasch wachsen muss. Dieses Wachstum sehe ich sehr kritisch. Jede Baulücke, jede bestehende Grünfläche, wird gerade versiegelt und Wohnbauprojekte in immensen Ausmaßen werden realisiert. Ich bin bezüglich dieser Entwicklung unserer Stadt sehr besorgt“, so Tanja Windbüchler-Souschill.

Anfrage an Bürgermeister

Um einen Überblick zu bekommen, stellte die Stadträtin nun eine Anfrage an den Bürgermeister. „Alleine die mir bekannten Wohnbauprojekte im Ungarviertel, nämlich am Areal des alten Stadions, in der Bierenz-Gasse, am Areal des Traude Dierdorf Stadtheimes, in der Zemendorfergasse und in der Blumengasse machen in Zukunft mehr als 1.000 Wohneinheiten im kleinstrukturierten Wohnviertel aus. Wie das Straßensystem und die Infrastruktur diese vielen Wohnbauten vertragen sollen, ist mir schleierhaft. Das Problem ist, es gibt keine Lösungen zur Erhaltung der Lebensqualität für jene Familien, die schon in den Vierteln leben. Das ist schade. Der immense Wohnbau verändert unsere Stadt nicht immer zum Guten und mit dem Leiner-Areal wird speziell unsere Altstadt beeinflusst werden. Nachhaltige Stadtplanung muss doch auf die gesamte Bevölkerung schauen, nicht nur auf Investoren“, so die Stadträtin abschließend.

"Eigenes Halb- und Unwissen"

Bereits kurz nach Bekanntwerden des Bauprojekts hatten die Grünen das Projekt kritisiert. Nachdem sich die Wiener Neustädter Grünen gegen das am Montag vorgestellte Wohnbauprojekt am ehemaligen Leiner-Areal ausgesprochen hatten, wies die städtische VP die Kritik zurück. "Anstatt sich zu informieren, sich mit den Details auseinanderzusetzen und das Gespräch zu suchen" würden die Grünen "lieber auf eigenes Halb- und Unwissen" setzen, hieß es per Aussendung.

"Gerade weil es erwartbar war, dass es unterschiedliche Zugänge zur Dimension des Projekts geben wird, haben wir die Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung initiiert", teilte Matthias Zauner, Klubobmann der ÖVP Wiener Neustadt, mit. Die Volkspartei warf den Grünen vor, am Beginn eines Planungsprozesses bereits "die Tür zuzuschlagen und Dinge zu unterstellen, die so gar nicht stimmen" und ortete "schlechten Stil".

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