Wien

Grüne wollen Durchzugsverkehr im Alsergrund stoppen

Die Grünen wollen den Alsergrund verkehrsberuhigen. Betroffen sind vor allem die Nußdorferstraße, die Alserbachstraße und der Julius Tandler Platz. 

Louis Kraft
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    Weniger Platz für Autos und mehr Platz für die Menschen: Das ist die Forderung der Wiener Grünen. Die Spitzenkandidatin im Alsergrund Momo Kreutz holt sich dafür Unterstützung bei dem Grünen Gemeinderat und Umweltsprecher Rüdiger Maresch (re.) und Verkehrsplaner Günter Emberger.
    Weniger Platz für Autos und mehr Platz für die Menschen: Das ist die Forderung der Wiener Grünen. Die Spitzenkandidatin im Alsergrund Momo Kreutz holt sich dafür Unterstützung bei dem Grünen Gemeinderat und Umweltsprecher Rüdiger Maresch (re.) und Verkehrsplaner Günter Emberger.
    Helmut Graf

    Immer wieder beschweren sich Bürger im Alsergrund über den starken Autoverkehr im neunten Bezirk, erklären die Grünen. Besonders betroffen seien die Alserbachstraße, die Nußdorfer Straße, die Währinger Straße, die Liechtensteinstraße und der Julius-Tandler-Platz. Hier sei vor allem der teils starke Durchzugsverkehr besonders störend. Nicht nur die Bewohner, sondern auch der Fuß- und Radverkehr würden darunter leiden.

    Um das zu ändern und den Durchzugsverkehr aus dem Alsergrund hinauszubringen, legen die Grünen Alsergrund nun Pläne vor, mit denen der öffentliche Raum den Menschen zurückgegeben werden soll. Konkret geht es um drei Straßenzüge, die zumindest teilweise verkehrsberuhigt werden sollen: die Nußdorferstraße, die Alserbachstraße und der Julius Tandler Platz.

    Die Grünen berufen ihre Ideen auf eine Studie der TU Wien "Verkehrspolitische Leitprojekte für den Alsergrund", die im Auftrag der Grünen Bildungswerkstatt Wien erstellt wurde. Im Zuge dieser Studie werden Überlegungen zu möglichen Orten der Aufwertung des öffentlichen Raumes angestellt, Maßnahmen zur Umsetzung beschrieben und in Relation zu den großen Zielen der Stadt Wien gesetzt.

    Verkehrsplaner will Kfz-Verkehr an Bezirksrand verlagern

    Für die Grünen zeigt die Studie, dass Unterbrechungen des Durchzugsverkehrs positive Auswirkungen auf die umgebenden Gassen und Straßen haben. In Zeiten der Klima- und Coronakrise brauche der Bezirk mehr attraktive Plätze für die Menschen, die das Einkaufen zu Fuß fördern, und Sicherheit für RadfahrerInnen und Spielraum für Kinder schaffen.

    So wollen die Grünen Alsergrund den Julius-Tandler-Platz umgestalten. Video: Grüne Wien

    "Der Alsergrund wird von etlichen Hauptstraßen durchschnitten. Der auf diesen Straßen stattfindende Kfz-Durchzugsverkehr verursacht Lärm und Abgase und benötigt Platz, der den Bewohnerinnen und Bewohnern des Alsergrunds fehlt. Ziel muss es daher sein, den Kfz-Verkehr auf die hochrangigen Straßen am Rand des Bezirks zu verlagern. Auf diese Weise kann das Zufußgehen und Radfahren im Bezirk sicherer und attraktiver gemacht und die Lebensqualität der AlsergrundnerInnen gesteigert werden“, betont Günter Emberger, Forschungsbereichsleiter für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik. Denn "der öffentliche Raum gehört den Menschen und nicht (nur) den Autos.“

    "Julius-Tandler-Platz ist heute hässlich und eine Hitzeinsel"

    Die grüne Spitzenkandidatin im Alsergrund Momo Kreutz sieht vor allem am Julius-Tandler-Platz dringenden Handlungsbedarf: "Der Platz ist heute hässlich und eine Hitzeinsel". Dabei könnte hier eine Fläche von über 750 Quadratmeter freiwerden, die genützt werden soll, um den Platz zu einem attraktiven Wohnzimmer draußen zu machen. Die "Betonwüste mit rauschendem Verkehr" soll so zu einem schattigen Ort werden, wo Menschen einander gerne treffen, einkaufen gehen und Kinder spielen können. Das heiße "mehr Lebensqualität, mehr Grätzelzentren, Schatten spendende Bäume, Brunnen und Bankerln", betont Kreutzer.