Politik

Grüner Minister Rauch startet jetzt auf Tinder durch

Mit einer Werbekampagne möchte die Regierung Gewalt an Frauen eindämmen. Interessant: Das Ministerium von Johannes Rauch wirbt dabei auch auf Tinder.

Lucas Ammann
Johannes Rauch wirbt mit seinem Ministerium jetzt auf Tinder.
Johannes Rauch wirbt mit seinem Ministerium jetzt auf Tinder.
Picturedesk, Screenshot "Heute"

Unter dem Titel "Mann spricht's an" will das Sozialministerium derzeit wieder Männergewalt thematisieren. Die im Jahr 2021 erstmals gestartete Kampagne umfasst TV-Werbungen, Zeitungsinserate und Werbung in den Straßenbahnen in Wien und Linz sowie an Bahnhöfen in ganz Österreich. Sogar in Lokalen wurde in Form von Bierdeckeln geworben. Insgesamt gibt die Regierung mehrere Millionen Euro für Gewaltprävention aus. 

Raucht lässt auf Tinder werben

Doch auch die sozialen Medien dienen für die Kampagne als Werbemedium. Und wie ein "Heute" zugespielter Screenshot zeigt, wirbt das Rauch-Ministerium sogar auf der Dating-App "Tinder". "Daten im Sommer: Hot. – Übergriff sein: Not", heißt es in der Werbeanzeige (siehe Screenshot). Verlinkt wird auf die Ministeriumsseite, auf der sich weitere Informationen zum Thema Männergewalt und Frauenmorde finden. 

"Mann spricht's an": Die Werbekampagne von Minister Rauch.
"Mann spricht's an": Die Werbekampagne von Minister Rauch.
Screenshot

2022 wurde demnach von 29 Frauenmorden berichtet - im laufenden Jahr wären es bereits 16 gewesen sowie 32 Fälle von Mordversuch oder schwerer Gewalt an Frauen. Meist sind die (Ex-)-Partner die Täter in solchen fällen. 

"Nicht ok, Boomer."

Die Werbesujets sind sprachlich überwiegend auf junge Menschen abgestimmt. "Hey, es stresst so, wie du Frauen anmachst", heißt es etwa neben dem Konterfei eines jungen Mannes. Weitere Sprüche der Kampagne: "Merkst du nicht, dass sie kein Interesse an dir hat?" oder "Checkst du, wie oag du über deine Freundin redest?"

„Gewalt an Frauen darf in der Gesellschaft nicht länger ein Tabuthema sein. Nur, wenn Männergewalt aktiv angesprochen wird, kann den von Gewalt betroffenen Frauen geholfen werden“, sagte Johannes Rauch (Die Grünen) bei der Kampagnenpräsentation im Oktober 2022.

Frauen, die von Gewalt betroffen sind, finden bei der Frauenhelpline kostenlos und anonym Hilfe: 0800 222 555 (rundum die Uhr, 365 Tage im Jahr).
In akuten Fällen sollten Zeugen und Opfer direkt den Polizeinotruf wählen: 133 oder 112.
Männern in schwierigen Lebenslagen sowie in Konflikt- und Krisensituationen bieten Männerberatungsstellen sowie die Männerinfo-Krisenhotline Hilfe: 0800 400 777 (kostenlos und anonym – 24/7 erreichbar, online auch via Chat).

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