Politik

Rauch plant mit deutschen Ländern Pflegekräfte-Netzwerk

Die Sozial- und Gesundheitsminister deutschsprachiger Länder planen ein Netzwerk zur Gewinnung ausländischer Pflegekräfte.

Heute Redaktion
Johannes Rauch will dem Arbeitskräftemangel im Pflegebereich entgegenwirken.
Johannes Rauch will dem Arbeitskräftemangel im Pflegebereich entgegenwirken.
Denise Auer

Der Arbeitskräftemangel ist vor allem im Pflegebereich deutlich spürbar. Doch nicht nur Österreich, auch andere Länder in Europa sind davon betroffen, Wie am Dienstag bekannt wurde, wollen die Sozial- und Gesundheitsminister aus Österreich, Deutschland, der Schweiz, Liechtenstein und Luxemburg bei der Gewinnung ausländischer Pflegekräfte eng zusammenarbeiten.

Netzwerk zur Gewinnung ausländischer Pflegekräfte

Bei einem Treffen am Montag und Dienstag in der Nähe von Berlin vereinbarten sie ein Netzwerk der deutschsprachigen Länder zum "Austausch über Praxismodelle und gesetzliche Neuerungen", heißt es in einer Aussendung. Besonders wichtig ist den Ministern "eine faire und ethische Gewinnung von Fachkräften".

"Das ist die Voraussetzung, um Pflegekräfte aus Drittstaaten zu gewinnen", betont Sozialminister Johannes Rauch. "Wir müssen diesen Menschen eine Perspektive für ein Leben in Österreich eröffnen. Wir wollen und werden sie nicht nach ein paar Jahren wieder nach Hause schicken."

Österreich benötigt 76.000 Pflegekräfte bis 2030

Derzeit sind alle fünf deutschsprachigen Länder mit einem Fachkräftemangel in Gesundheit und Pflege konfrontiert. Allein Österreich braucht bis zum Jahr 2030 rund 76.000 Pflegekräfte. Mit unterschiedlichen Maßnahmen versuchen die Staaten nun, Arbeitskräfte zu gewinnen.

Die Sozial- und Gesundheitsminister aus Österreich, Deutschland, der Schweiz, Liechtenstein und Luxemburg vereinbarten bei ihrem jährlichen Treffen den Austausch zu Best-Practice-Modellen und den gesetzlichen Rahmenbedingungen. Dabei geht es etwa um den Spracherwerb und die rasche Anerkennung von ausländischen Ausbildungen, heißt es weiter.

Rauch: "Brauchen diese Menschen auf Dauer"

"Die Einhaltung und Umsetzung der internationalen Standards sind wesentlicher Bestandteil einer fairen und ethischen Gewinnung von Fachkräften aus Drittstaaten", hielten die Minister in ihrer Abschlusserklärung fest. Rauch sagt dazu: "Qualifizierte Fachkräfte sind keine Gastarbeiter:innen, die wir nach Art von Kolonialherren für ein paar Jahre nach Österreich holen und dann wieder zurückschicken. Wir brauchen diese Menschen auf Dauer und müssen die Bedingungen schaffen, damit sie sich in Österreich willkommen fühlen."

Hitze verursacht tausende Todesopfer

Zweites großes Thema des Treffens in Großbeeren bei Berlin waren die Auswirkungen der Klimakrise auf die Gesundheit. In den fünf deutschsprachigen Ländern sterben jährlich tausende Menschen an den Folgen der zunehmenden Hitze. In Österreich waren es in den vergangenen Jahren durchschnittlich rund 200. Mit dem Kompetenzzentrum "Klima und Gesundheit" bei der Gesundheit Österreich GmbH hat Österreich hier bereits einen wichtigen Schritt gesetzt.

Die Information und Betreuung von Menschen mit erhöhtem Risiko müsse in den kommenden Jahren intensiviert werden, waren sich die Minister einig: Sie vereinbarten deshalb "einen Erfahrungs- und Datenaustausch zu Hitzewarn- und Hitzepräventionsmaßnahmen".

"Die Klimakrise stellt unsere Gesundheitssysteme vor zusätzliche Herausforderungen. Auf Basis fundierter Daten können wir zielgerichtete Maßnahmen planen, um unsere Bevölkerung zu schützen", so Rauch.

1/59
Gehe zur Galerie
    <strong>07.05.2024: 1.000 Euro Strafe, weil Kranker mit dem Auto fuhr</strong>. Niko W. (37) bekommt Cannabinoid-Tropfen ärztlich verschrieben. Bei einer Polizei-Kontrolle wurde THC festgestellt – <a data-li-document-ref="120034990" href="https://www.heute.at/s/1000-euro-strafe-weil-kranker-mit-dem-auto-fuhr-120034990">nun muss er Strafe zahlen.</a><a data-li-document-ref="120034990" href="https://www.heute.at/s/1000-euro-strafe-weil-kranker-mit-dem-auto-fuhr-120034990"></a>
    07.05.2024: 1.000 Euro Strafe, weil Kranker mit dem Auto fuhr. Niko W. (37) bekommt Cannabinoid-Tropfen ärztlich verschrieben. Bei einer Polizei-Kontrolle wurde THC festgestellt – nun muss er Strafe zahlen.
    Getty Images, Sabine Hertel, zVg