Grünfläche muss für neuen Radweg einschrumpfen

Mehr Platz für Radfahrer – auf Kosten von Grünflächen? Danach sieht es zumindest aktuell beim Radwegausbau in der Donaustadt aus. Die Wagramer Straße und Kagraner Brücke sind Teil des Projekt "Mega-Rad-Highway" von Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ). Auf dem Abschnitt wird neben der Fahrbahn derzeit ein Zwei-Richtungsradweg gebaut. Der Grünstreifen, auf dem zeitweise Palmen wuchsen, ist er verschwunden.

"Das kostet eine Lawine"

Bei Ankündigung des Projekts war der Mittelstreifen auf den Visualisierungen der Stadt noch eingeplant. Laut Bezirkschef Ernst Nevrivy (SPÖ) ist dieser nur während der Bauarbeiten von der Bildfläche verschwunden. "Damit alle Spuren erhalten bleiben und Platz für den Radweg ist, wird der Mittelstreifen ein bisschen verschmälert – zwei, bis drei Meter." Es würde sicher genug Platz für neue Pflanzungen bleiben.

Dass die Grünfläche laut Bauplänen stellenweise mehr als halbiert wird, kritisiert der Grüne Mobilitätssprecher Killian Stark: "Das ist die falsche Umverteilung und widerspricht den eigenen Zielen der Stadt, den Autoverkehr bis 2030 um 40 Prozent zu senken. Weniger Verkehr braucht weniger Platz."

Sein Gegenvorschlag: Autospuren zu Radwegen umbauen, denn das würde nur einen Bruchteil kosten. "Für den jetzigen Bau müssen Randsteine, Lichtmasten und ähnliches versetzt werden. Das kostet eine Lawine, nur weil man keine Autospuren verlieren will."

Stadt verspricht neues Grün

Das Büro von Sima bestätigt die Verkleinerung auf Anfrage: "Der neue Grünstreifen wird an der schmalsten Stelle rund drei Meter und an der breitesten rund 5,5 Meter ausmachen." Vorher waren es an der breitesten Stelle rund 7, an der schmalsten drei Meter. "Wo möglich, wird die Fläche mit Bäumen oder Hochstammsträuchern bepflanzt. Zusätzlich wird auf der Wagramer Straße im Bereich zwischen Alter Donau und Erzherzog-Karl-Straße ein ganz neuer Grünstreifen angelegt, den es vorher noch nicht gab."