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Grün-Wähler streiten am meisten

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

In Österreichs Partnerschaften wird auch über Politik diskutiert. Meinungsforscher haben einer neuen, repräsentativen Studie im Auftrag Parship.at das Wahlverhalten von Paaren untersucht. Das Ergebnis: Zwei Drittel der Österreicher wollen ihren Partner zumindest fallweise von der eigenen politischen Meinung überzeugen. Bei den Grün-Wählern legen sogar 80 Prozent politischen Missionierungseifer an den Tag.

das Wahlverhalten von Paaren untersucht. Das Ergebnis: Zwei Drittel der Österreicher wollen ihren Partner zumindest fallweise von der eigenen politischen Meinung überzeugen. Bei den Grün-Wählern legen sogar 80 Prozent politischen Missionierungseifer an den Tag.

Bei der Partnerwahl schauen die Österreicher allgemein nicht aufs Parteibücherl. Mit 58 Prozent gab mehr als die Hälfte der Befragten der am Freitag präsentierten Studie an, dass sie damit leben könnten, wenn ihr Partner politisch anders denkt als sie. Trotzdem wollen zwei Drittel ihren Partner zumindest ab und zu politisch auf die eigene Seite ziehen. Besonders bei den Grün-Wählern ist auch das Private politisch: Fast 60 Prozent ist eine einheitliche politische Meinung in der Partnerschaft wichtig.

Grüne Überzeugungsarbeit oft vergebens

Dementsprechend wird in grünen Haushalten auch am häufigsten über Politik diskutiert. Knapp die Hälfte der Grün-Wähler führen zu Hause angeregte bis hitzige politische Diskussionen, bei sechs Prozent kommt es sogar zum Streit. Aber die Überzeugungsarbeit ist oft vergebene Liebesmüh': In Familien von Grün-Anhänger wird am seltensten dieselbe Partei gewählt.

Am tolerantesten in Sachen politischer Überzeugung sind die FPÖ-Wähler. Politik ist für sie selten Thema in der Beziehung: Ein Viertel diskutiert politische Themen, zu hitzigen Diskussionen oder Streit kommt es nur bei zwei Prozent der blauen Wähler. Sie wollen ihre Partner auch am wenigsten überzeugen. Die Beziehungen der ÖVP-Wähler sind am einträchtigsten: Sie diskutieren mit 30 Prozent am häufigsten nach den Grün-Wählern, streiten sich mit einem Prozent aber am wenigsten. SPÖ-Wähler diskutieren ebenso wenig wie blaue Wähler, streiten aber mit fünf Prozent am meisten nach den Grünen.

Über welche politischen Themen diskutiert wird, hängt stark vom Alter ab:

Wähler unter 30 Jahren diskutieren vor allem über Bildung.
Wähler unter 40 Jahren über Familienpolitik.
Wähler unter 50 Jahren über Arbeitsmarkt und Arbeitslosigkeit.
Wähler unter 60 Jahren über über Gesundheit.
Wähler unter 70 Jahren vor allem über Parteien und deren Vertreter.


Wer wen beeinflusst

Am stärksten lassen sich Single-Männer beeinflussen und zwar vor allem von der Familie (34 Prozent), gefolgt vom Freundeskreis (22 Prozent) und Arbeitskollegen (18 Prozent). In der Beziehung sind es aber vor allem die Männer, die laut eigener Einschätzung Überzeugungsarbeit leisten. Auch Frauen geben an, tendenziell eher vom Partner beeinflusst zu werden.

Auch wenn die politische Überzeugung kein Auswahlkriterium ist, so geben doch fast drei Viertel aller Befragten an, in fast allen oder zumindest vielen Ansichten mit dem Partner übereinzustimmen. Die meiste Übereinstimmung findet sich in SPÖ- und ÖVP-Haushalten.

Durchschnittlich jeder Vierte weiß allerdings nicht, welche Partei sein Partner wählt. Auch das ändert sich stark mit zunehmendem Alter. Während bei den Unter-30-Jährigen 41 Prozent nicht über das Wahlverhalten des Partners Bescheid wissen, sind es bei den Wählern unter 40 Jahren nur mehr 27 Prozent. Bei den 60- bis 70-Jährigen haben nur 19 Prozent keine Ahnung vom Wahlverhalten ihres Partners.

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