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Grundbesitzern droht jetzt höhere Steuer

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Die neue rot-grüne Wiener Regierung will die zuletzt Anfang der 1970er-Jahre angepasste Grundsteuer dem aktuellen Marktwert von Grund und Immobilien anpassen - das kündigte Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ) in der "Presse" an.

Die dem aktuellen Marktwert von Grund und Immobilien anpassen – das kündigte Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ) in der "Presse" an.

Derzeit bezahlt man in Wien als Besitzer einer 100-Quadratmeter-Wohnung jährlich zwischen 100 und 300 Euro. Weil dieser Einheitswert zuletzt vor mehr als 40 Jahren erhoben wurde, entspreche er nicht mehr der Realität, heißt es. Der Verkehrswert von Immobilien und Grundstücken hat sich in Wien seitdem etwa verzehnfacht. Der Plan könnte also zu einer Verzehnfachung der Abgabe führen.

Die Berechnung soll sich am Immobilienpreisspiegel orientieren. Für eine Wohnung im ersten Bezirk müsse man demnach mehr bezahlen als im zehnten Bezirk. Dazu gibt es noch unterschiedliche Gebäudekategorien – die etwa danach bestimmt werden, ob es sich um Massivbau oder Leichtbau handelt oder wie der Erhaltungszustand ist. Der soziale Wohnbau soll von der Steuererhöhung ausgenommen sein. Dazu arbeite man an sozialen Ausnahmeregelungen für „kleine Immobilienbesitzer“.

Für einen Besitzer einer 100-Quadratmeter-Wohnung würde eine Umsetzung des Vorschlages rund 1.000 bis 3.000 Euro kosten – für die Stadt Wien eine Steigerung der Einnahmen. Im Jahr 2014 wurden 111 Millionen Euro durch die Grundsteuer lukriert, es könnten durch die Anhebung bis zu einer Milliarde Euro werden.

Auch der Städtebund und der ÖVP-dominierte Gemeindebund wollen sich der Forderung anschließen, um eine Änderung des Bundesgesetzes zu erwirken. Wie genau die Reform aber aussehen wird, sei noch völlig offen, heißt es im Finanzministerium.