Politik

Grüne verwelkt: Nicht mehr im Parlament

Ulrike Lunacek zur Hochrechnung: "Das ist ein Desaster!". Die Wahlkarten sind die letzte Hoffnung der Grünen auf das Parlament.

Heute Redaktion
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Im Wiener Metropol gibt's häufig Kabarett. Den Grünen war am Sonntag aber nicht zum Lachen zumute. Lange Gesichter auf der Wahlparty. 2013 das beste Ergebnis der Geschichte, 2017 nicht mehr im Parlament. So schnell kann es gehen. Die Grünen stehen laut Hochrechnung bei 3,9 % und wären damit zum ersten Mal seit 1986 nicht im Nationalrat vertreten.

Schlaglichter der Pleite: Minus 17,2 % in Innsbruck. Minus 15,9 % in Graz. Minus 19,2 % in Mariahilf. Der Schuldige war schnell ausgemacht: Peter Pilz. Das sieht auch der Klubobmann der Grünen, Albert Steinhäuser, so. Es seien "viele Fehler" gemacht worden, einer davon sei sicherlich gewesen, sich von Peter Pilz zu trennen.

Aber: Selbst gemeinsam mit den Stimmen der Liste Pilz wäre man weit unter den 12,2 % der letzten Nationalratswahl. Die Grünen-Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek spricht von einem "Debakel", hofft noch auf die endgültige Auszählung der Wahlkarten, die diese "Zitterpartie" bis Donnerstag vielleicht doch noch drehen könnte.

Grüne Felipe "sehr betroffen"

Die Grünen-Bundessprecherin Ingrid Felipe, die im Wahlkampf eher im Hintergrund blieb und auch in ihrer Tiroler Heimatgemeinde stark verlor, zeigte sich vom Ergebnis "betroffen": "Das ist ein Rechtsruck."

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Katerstimmung bei den grünen Verlierern

Das Metropol wurde Sonntagabend zur Klagemauer: Nach dem Debakel der Grünen verirrten sich nur wenige Ökos ins Wiener Szenelokal Metropol, um über die Wahl zu reden – zu feiern gab es nichts. (mk)