Österreich

Grünen verdanken wir "Man bringe den Spritzwein!"

Heute Redaktion
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Zu seinem 70. Geburtstag ließ Altbürgermeister Michael Häupl seine besten Sager Revue passieren und erzählte, wie es zu einem seiner legendärsten Zitate kam.

Der Wiener Altbürgermeister Michael Häupl kann nicht nur auf eine lange politische Karriere zurückblicken, sondern auch auf zahlreiche Zitate und Sager, die längst zum geflügelten Wort geworden sind.

Einige seiner berühmtesten ließ er beim Fest zu seinem 70. Geburtstag Revue passieren und erzählte dabei dem Journalisten Herbert Lackner auch wie es nach den ersten rot-grünen Koalitionsverhandlungen zu "Man bringe den Spritzwein!" kam. Diese seien nämlich "gar nicht einfach" gewesen, sagte Häupl.

"Wer glaubt, dass die Grünen easy sind, der irrt. Aber das ist auch nicht ihr Job und ihre Aufgabe... ist auch gut so. Dann ist abgeschlossen worden und da ist man dann schon etwas lockerer... und dann kommen halt die blöden Sprüche."

Und er reflektiert über die Wirkung seines Zitats: "'Man bringe den Spritzwein' ist ja leider so legendär geworden, dass die Studenten jetzt mit den Leiberln herumrennen, wo das draufsteht."

In weiterer Folge ließ Häupl auch kein gutes Haar an der FPÖ-Stadträtin Ursula Stenzel und dem ehemaligen Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider. Außerdem erzählte er auch, wie er vom Ibiza-Video mit Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus (beide FPÖ) erfuhr.

Hielt Video für ein Fake

Über das Video hätten ja weltweit viele gelacht, meint Lackner. "Also i net", antwortet Häupl ernst. "Da ist sogar mir der Schmäh vergangen." Er sei zum Zeitpunkt der Veröffentlichung mit seinem Amtsnachfolger Michael Ludwig auf einer Veranstaltung gewesen, als dieser ihm das Handy reichte und das Video zeigte.

"Ich hab ja zuerst gedacht, das ist ein Fake. Das ist irgendeinem unserer witzigen Freunde im Internet eingefallen. Weil es kann ja kein Mensch annehmen, dass man so ang'soffen oder so deppat sein kann um so etwas dort zu melden. Das ist unfassbar."

Als Michael Ludwig und er dann bemerkten hatten, dass es tatsächlich echt war, sei ihm nicht mehr zum Lachen zumute gewesen. "Weil wenn man dem zuhört, was der dort gesagt hat, dann ist das natürlich überhaupt nicht mehr witzig", so Häupl.