Politik

Grüner Klubchef droht Peter Pilz mit Rauswurf

Der grüne Klubchef Steinhauser stellt klar: Sollte Peter Pilz mit eigener Liste antreten, wirft er ihn nach dem U-Ausschuss raus.

Heute Redaktion
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Der grüne Klubchef Albert Steinhauser (rechts) droht Peter Pilz (links) mit Rauswurf.
Der grüne Klubchef Albert Steinhauser (rechts) droht Peter Pilz (links) mit Rauswurf.
Bild: Helmut Graf, picturedesk.com

Albert Steinhauser zeigt sich im Interview mit dem "Standard" unerbittlich. Sollte es bei der nächsten Wahl tatsächlich eine "Liste Pilz" geben, will er Peter Pilz nach dem Eurofighter-U-Ausschuss aus der Fraktion werfen.

Endgültig klären will er das bei einem Gespräch nach dem Ende des Untersuchungsausschusses. Das sei klar vereinbart. Erzählt Peter Pilz seinem Noch-Klubchef bei diesem Termin, dass er mit eigener Liste zur Wahl antreten will, wird er aus dem grünen Parlamentsklub hinausgeworfen.

Politische Konkurrenten

"Das heißt, dass er in den letzten Nationalratssitzungen vor dem Urnengang als wilder Abgeordneter im Parlament sitzt. Dann kann er seinem Plan nachgehen - und seine Ein-Mann-Show machen, und wir wären politische Konkurrenten", so Steinhauser zum "Standard".

Logisch sei auch, dass Pilz mit dieser Frist sein Büro in den Räumlichkeiten des grünen Klubs in der Löwelstraße räumen muss.

Lunacek spürt den Druck

Ulrike Lunacek - die Spitzenkandidatin der Grünen bei der Nationalratswahl - zeigte sich am Freitag ebenfalls enttäuscht vom langjährigen Grünen-Abgeordneten.

Für sie ist das im "ö3-Interview" nicht nachvollziehbar: "Ich war schon sehr irritiert, als dann am Mittwoch klar wurde, er sagt: 'Ich will eine eigene Liste machen'. Ich hab ihn auch angerufen und gesagt: 'Peter, was haben wir jetzt ausgemacht? Was heißt das jetzt? Kann ich mich verlassen auf das, was du gesagt hast?' Das macht für mich diese Situation nicht leichter."

Auf die Frage, ob sie von Peter Pilz persönlich enttäuscht sei, meinte die Grünen-Politikerin: "Ja, in dem Fall ganz sicher. Er entscheidet wie er entscheidet, aber mir etwas zu sagen und dann zu sagen: 'Das ist jetzt nur eine von zwei Optionen' oder zu sagen: 'Ich wähle natürlich die Ulrike' - das wird dann nicht gehen, wenn er eine eigene Liste macht. Dann wird er sich wohl selbst wählen."

Obwohl Peter Pilz seine Kandidatur bei der Wahl offiziell noch nicht bestätigen will, hat er schon konkrete Pläne für seinen Wahlkampf. Mehr Infos hier. (csc)