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Grüner Veltliner erleidet Klimastress

Klassische heimische Rebsorten wie der Veltliner und der Riesling scheinen vom Klimawandel stark beeinflusst zu werden.

Heute Redaktion
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Die österreichischen Kultsorten des Grünen Veltliner und Riesling sind vom Klimawandel bedroht. Auch der Weinbau unterliegt einer Wandelerscheinung. Laut Prognosen von Klimaforschern wird das Weinviertel in 20 Jahren ein Anbaugebiet für Rotwein sein.

Die Wahrscheinlichkeit einer Übersiedlung in nördlichere Gebiete besteht

Es ist durchaus vorstellbar, dass es zu einer Übersiedlung in höhere Lagen kommt. Im Weinviertel, dem nördlichsten Anbaugebiet Österreichs, könnte es mittelfristig schwieriger werden, wenn das Mostgewicht zunimmt und der Säuregehalt ab.

Entgegen der Prophezeiungen der Klimaforscher, dass die Weingebiete ums Weinviertel bald voll von Welschriesling und Rotwein sein sollen, setzen Winzer den Anbau von Grünen Veltliner fort. Dieser macht dort noch knapp die Hälfte der Anbaufläche aus.

Fast die ganze Anbaufläche befindet sich in Österreich

Außerhalb von Österreich gibt es die Rebsorte ausschließlich in kleinen Weingärten. 15.000 der 18.000 Hektar Anbaufläche befinden sich auf österreichischem Boden, was ihn zu einem österreichischen Shooting Star macht. Das unterscheidet ihn vom Welschriesling. Dieser ist in Serbien weit stärker vertreten als in Österreich. Deswegen gilt er nicht als heimische Spezialität.

Die Charakteristik einer Rebsorte wird nicht nur vom Klima, sondern von Boden und Wetter bestimmt. Einige Rebsorten sind anfälliger für die Folgen des Klimawandels als andere. Bei manchen ist die Lage entscheidend. So hatten die steirischen Anbaugebiete im Vorjahr mehr Probleme mit den extremen Wetterbedingungen zu verzeichnen als jene in weiten Teilen des Burgenlandes.

Die Entwicklungsstadien haben sich verschoben

Ursprünglich war die Verbreitung des Weins nicht vom Klima geprägt. Das Klima und die Landschaft, Niederschläge, Wasserverteilung und Bodennähe haben die Anbauformen bestimmt. Die Faktoren, die für den Weinbau wesentlich sind, unterscheiden sich von Region zu Region. Was bisher zu beobachten ist, sind Veränderungen in den Entwicklungsstadien Austrieb, Blüte und Reifebeginn. Die teilweise extremen Temperaturschwankungen bergen neue Herausforderungen.

Weinevent

Auch bei "Weinrieder Extrem", einem demnächst stattfindenden Weinevent, werden die Klimaproblematik und die Auswirkungen auf die Klassiker unter den heimischen Weinen in einem thematischen Mittelpunkt der Veranstaltung stehen.

(GA)

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