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Grusel-Schrein bei Suche nach Maddie McCann aufgetaucht

Ende Mai führten die Behörden am Arade-Stausee eine Suche nach Maddie McCann durch. Anlass für die Wiederaufnahme der Ermittlungen war Gruseliges.

Besonderes Aufsehen erregte das Freiräumen einer bestimmten Stelle durch die Behörden. Die "Daily Mail" schrieb, die Ermittler hätten einen Tipp erhalten – dieser stand womöglich auch im Zusammenhang mit dem Schrein.
Besonderes Aufsehen erregte das Freiräumen einer bestimmten Stelle durch die Behörden. Die "Daily Mail" schrieb, die Ermittler hätten einen Tipp erhalten – dieser stand womöglich auch im Zusammenhang mit dem Schrein.
REUTERS/AP/Montage: "Heute"

Neue Erkenntnisse im Fall Maddie: Nachdem die portugiesischen Behörden ihre Suche am Arade-Stausee beendet haben, gibt es nun weitere Hinweise dazu, wieso die Ermittlungen zur Britin, die vor 16 Jahren als Dreijährige verschwand, jetzt wieder aufgenommen wurden.

Schrein mit Blumen und Foto von Maddie

Wie die "Daily Mail" schreibt, sei ein gruseliger Schrein am Stausee Auslöser für die neue Suche gewesen. Dieser sei bereits 2007 von einem britischen Ehepaar entdeckt worden. Der Andachtsplatz bestand demnach aus pfeilförmig angeordneten Steinen, die mit Blumen und einem Foto von Maddie geschmückt waren. Das britische Ehepaar fotografierte den Schrein, der wenige Tage später zerstört wurde, und schickte die Fotos den Behörden – diese interessierten sich zunächst aber nicht für die Bilder.

Vor kurzem sollen die britischen Pensionisten die Fotos auch deutschen Ermittlern geschickt haben. Die Beamten des Bundeskriminalamtes hätten daraufhin innert weniger Stunden reagiert und Kontakt mit dem Ehepaar aufgenommen – sie waren es denn auch, die die erneute Suche zum Verbleib von Maddie initiiert haben.

"Steine zeigten dorthin, wo Polizei suchte"

"Wenn ich jetzt daran denke, bekomme ich Gänsehaut. Denn als wir sahen, wo die Polizei in den letzten Tagen suchte, wurde uns klar, dass die Steinreihe am Schrein dorthin gezeigt hatte", so die 67-Jährige, die den Schrein damals mit ihrem Mann entdeckt hatte.

Zunächst gab es Berichte, dass ein Tipp eines Informanten die Suche gestartet habe. Dieser soll die Aussage der beiden Kronzeugen Manfred Seyferth und Helge Busching, dass diese ins Haus des Hauptverdächtigen Christian B. eingebrochen waren und dort eine Kamera und eine Waffe entwendet hatten, bestätigt haben. Die Gegenstände kamen bei der dreitägigen Suche aber nicht ans Tageslicht. Stattdessen fanden die Behörden Kleidungsstücke und Plastikgegenstände – darunter auch einen "relevanten Hinweis".

Der Fall Maddie gehört zu den großen Rätseln der Kriminalgeschichte – bis heute konnte nicht herausgefunden werden, auf welche Art die Kleine aus der Ferienwohnung verschwand. Zwischenzeitlich standen die Eltern selbst im Verdacht, dies konnte später allerdings ausgeschlossen werden. Dann geriet der Deutsche Christian B. ins Visier der Behörden: Er hielt sich zum Zeitpunkt des Verschwindens in Praia da Luz auf und brach regelmäßig in Ferienhäuser ein, um Wertsachen und Pässe zu stehlen. Außerdem war er bereits wegen pädophiler Neigungen aufgefallen und sitzt derzeit eine Haftstrafe wegen mehrerer Vergewaltigungsdelikte ab. Er bestreitet die Tat aber.