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"Guardian Tales" im Test: Charmanter Mobile-Hit

Schluss mit Mobile-Langeweile! Mit "Guardian Tales" kommt endlich wieder ein sehr charmantes Action-Adventure auf Geräte mit Android oder iOS.

Rene Findenig
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    Aus großen Vorbild für "Guardian Tales" machen die Entwickler von Kakao Games und Kong Studios gar keinen Hehl: Kein geringeres als das Kultspiel "The Legend of Zelda: A Link to the Past" stand hier geistig Pate.
    Aus großen Vorbild für "Guardian Tales" machen die Entwickler von Kakao Games und Kong Studios gar keinen Hehl: Kein geringeres als das Kultspiel "The Legend of Zelda: A Link to the Past" stand hier geistig Pate.
    Kakao Games

    Aus großen Vorbild für "Guardian Tales" machen die Entwickler von Kakao Games und Kong Studios gar keinen Hehl: Kein geringeres als das Kultspiel "The Legend of Zelda: A Link to the Past" stand hier geistig Pate für das neue Action-Abenteuer, das kürzlich für Mobildgeräte für Android und iOS kostenlos, aber mit In-Game-Käufen, erschienen ist. Komplexe Rätsel-Passagen und herausfordernde Bosskämpfe sowie Retro-Pixel-Grafik will das Mobile Game abliefern.

    Was der Titel sofort vermittelt: Eine Nostalgie, wirklich in einem legendären Pixel-Game zu sein. Neben der typischen Grafik finden sich auch die klassichen, aus Feldern bestehenden Umgebungen wie Städte, Dungeons und Wildnis ebenso wie die Piep- und Qietschgeräusche bei Dialogen und Interaktionen. Das Besondere dabei: Es gibt kaum sich wiederholende Standard-Aufgaben, sondern vielfältige Missionen, die mit einer Handlung hinterlegt sind.

    Anfangs leicht, später komplex

    Los geht es allerdings typisch: Mit einem recht schwachen Helden nutzt man anfangs seinen Standard-Angriff sowie eine Spezialattacke und einen Ausweich-Knopf, um in den Kämpfen zu bestehen. Die Lernkurve steigt langsam, aber stetig an und fordert später den Einsatz von Kombo-Angriffen sowie die Erstellung einer möglichst schlagkräftigen bis zu vierköpfigen Einsatztruppe. Ist es zu Beginn noch möglich, Gegner einfach durch ein höheres Charakter-Level und bessere Ausrüstung zu schlagen, benötigt man vor allem bei den herausfordernden Raids und kniffligen Bossen eine Strategie.

    Die Steuerung fällt aber simpel aus: Gelenkt wird die Spielfigur über ein virtuelles Steuerkreuz am Display, auch beide Attacken finden sich dort als dargestellte Auslöser. Die Gruppen-Kollegen folgen den Bewegungen der Hauptfigur automatisch, diese wiederum wendet sich selbstständig dem jeweiligen Missionsziel zu. Praktisch: Dem Spieler stehen freie Plätze zur Verfügung, in denen sie Gruppen-Konstellationen und Ausrüstungs-Varianten speichern und per Tipp auf den jeweiligen Platz wieder schnell aufrufen können. Das erspart, jedes Mal aufs Neue das Team komplett frisch aufbauen zu müssen.

    Geld-Ausgeben absolut kein Muss

    Dass das Spiel In-Game-Käufe bietet, ist hier kein Warnzeichen. Zwar kann man echtgeld für virtuelle Währung investieren, damit kann man sich aber keine spielentscheidenden oder -verändernden Vorteile erkaufen. Vielmehr sammelt man ohne Investitionen mit der Zeit ebenso genug Währung an, um sich die vielen neuen Helden zu kaufen. Ein faires Vorgehen der Entwickler. Die Helden übrigens unterscheiden sich nicht nur beim Aussehen, sondern auch bei Typ, Klasse, Fähigkeiten und Seltenheit. Somit können sie auch verschiedene Waffen nutzen, stärkere oder schwächere Ausrüstung tragen und ihre Items per Level-Up verbessern.

    Neben den offensichtlichen Skill-Möglichkeiten bietet "Guardian Tales" aber ein überraschend komplexes System aus Effekten, Verbsserungen und Stärkungen. So können Figuren über spezielle Waffen besondere Kampf-Effekte erhalten oder die Statuswerte mittels "Erweckung", einer Art Karte mit freischaltbaren Pfaden, verbessert werden. Auch eine "Evolution" der Stufen des Helden durch den Einsatz von sehr seltenen Sammelkarten ist möglich. Ist das anfangs noch nicht nötig, muss man sich in diese Systeme später selbst reinfuchsen, um sie zu verstehen und eine Chance gegen die immer herausfordernderen Feinde zu haben. 

    Toll, aber nichts für Gelegenheitsspieler

    Wer ein Dungeon mal nicht selbstständig bewältigen will, kann einen automatischen Durchlauf starten. Das ist allerdings nur wenige Male möglich, dann muss gewartet werden, bis sich die Ausdauer des Helden regeneriert hat. Das Spielen selbst wird aber auch nach Tagen nicht langweilig, denn "Guardian Tales" liefert nicht nur eine große Fantasy-Story ab, sondern erzählt gleich ein ganzes Märchenbuch voll fantastischer Geschichten, bei der von der Rettung der Prinzessin bis hin zu magischen und unheimlichen Geschehnissen in einer Zauberschule alles dabei ist.

    Picture

    Das ist auch der Knackpunkt des Spiels: Wer ein Game erwartet, das er eine Autofahrt lang auf der Rückbank durchzocken kann, wird von der Masse an Inhalten, Storys und Systemen wohl überfordert sein. Das Spiel ist darauf ausgelegt, es in regelmäßigen Abständen über einen langen Zeitraum zu spielen, sich die Mechaniken selbst beizubringen und tief in die Handlung einzutauchen. Die spannenden Geschichten, der tolle Sound und die wunderbare Pixel-Grafik von "Guardian Tales" wären es jedenfalls wert, das Mobile Game lange Zeit nicht mehr aus der Hand zu legen.