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Gudenus wehrt sich gegen "Nazi"-Vorwürfe

Heute Redaktion
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FP-Klubobmann Johann Gudenus will die Antisemitismus Vorwürfe gegen seine Person nicht unkommentiert stehen lassen.
FP-Klubobmann Johann Gudenus will die Antisemitismus Vorwürfe gegen seine Person nicht unkommentiert stehen lassen.
Bild: Denise Auer

Nach kontroversen Aussagen über den jüdischen Milliardär George Soros musste FP-Klubobmann Johann Gudenus viel Kritik einstecken. Jetzt schießt er zurück.

Spätestens seit dem hitzigen Streitgespräch zwischen Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FP) und SP-Chef Christian Kern auf Ö1 ist klar: Beim Thema George Soros lässt der ein oder andere österreichische Politiker momentan alle Hemmschwellen fallen. Seit FP-Klubobmann Johann Gudenus den umstrittenen Investor öffentlich kritisiert hatte, wird der ungarische Milliardär und auserwählte Intimfeind Victor Orbans auch in Österreich immer mehr zum Thema.

Zur Erinnerung: Gudenus hatte in einem Interview erklärt, dass es "stichhaltige Hinweise" dafür geben würde, dass Soros die "Masseneinwanderung" bewusst gefördert habe, um so "Umwältzungstendenzen" zu fördern. Im Gespräch mit Ex-Kanzler Kern wurde Vizekanzler Strache noch direkter und sprach gleich von "Fakten", die belegen würden, dass Soros für die Migrationsströme von 2015 zumindest mitverantwortlich sei.

Strache und Gudenus müssen heftige Kritik einstecken

Der SP-Chef geriet ob der Aussagen von Strache sichtlich in Rage: "Sie überschreiten die Grenzen des Anstands und der Moral." Dass Strache und Gedenus jetzt auch, zusammen mit Neo-Nazis und Rechtsextremen, auf Soros "eindreschen" würden, habe laut dem SP-Chef auch einen antisemitischen Hintergrund. Strache solle einfach mal nachschauen, welchen "Abschaum" er mit Aussagen wie dieser anziehen würde. Kritik an den Aussagen von Strache und Gudenus kam aber auch aus den Reihen der eigenen Regierungskoalition. So bemängelte auch VP-Mandatar Martin Engelberg die Aussagen von Gudenus und riet ihm in Zukunft zu mehr Zurückhaltung bei diesem Thema. Noch deutlichere Worte kamen vom für kontroverse Aussagen bekannten EU-Mandatar Othmar Karas (ÖVP), der erklärte ob der Aussagen von Gudenus "entsetzt" gewesen zu sein, "überrascht" hätten sie ihn aber keineswegs.

Gudenus will Vorwürfe nicht unkommentiert stehen lassen

Sowohl Strache als auch Gudenus bemühten sich in den folgenden Tagen um Klarstellungen. Eine inhaltlich berechtigte Kritik an Soros müsse auch in Österreich möglich sein und habe rein gar nichts mit der Konfession des Milliardärs zu tun, erklärte beispielsweise Strache. Im Gespräch mit "Heute" wehrt sich auch Johann Gudenus vehement gegen die vorgebrachten Anschuldigungen: "Der Vorwurf des Antisemitismus ist völlig absurd. Genau das Gegenteil ist der Fall. Ich habe letztes Jahr als Wiener Vizebürgermeister mit einem entsprechenden Antrag im Gemeinderat dafür gesorgt, dass im Konzentrationslager Mali Trostinec (bei Minsk) von der Stadt Wien ein Mahnmal errichtet werden soll. Auch für Kameraüberwachung am jüdischen Teil des Zentralfriedhofs habe ich mich eingesetzt. Der religiöse Hintergrund von Herrn Soros hat keinerlei Bedeutung für mich. Ich werde auch in meiner Rolle als Klubobmann dem Antisemitismus entschlossen entgegentreten."

FP stimmt gegen "Soros-Uni" in Wien

Ungeachtet der momentanen Turbulenzen will die FPÖ in der nächsten Gemeinderatssitzung in Wien geschlossen gegen die Zulassung einer von Soros finanzierten Privatuniversität in Wien stimmen. Gudenus wird stattdessen drei Fragen an die Rot-Grüne Wiener Koalition stellen, die bereits einen entsprechenden Pachtvertrag abgeschlossen habe. Gudenus will wissen ob die Stadtregierung Wiens damit einverstanden sei, dass sich der umstrittene Milliardär 2015 und 2016 für eine Flüchtlingsaufnahme in Europa stark gemacht habe und auch NGO's unterstützt haben soll, die sich später geweigert haben sollen ihre Bilanzen öffentlich zu legen. Gudenus sieht in dem geplanten Ableger der Soros Universität lediglich eine "eine linksideologisch eingefärbte Kaderschmiede", die es nach Kräften zu verhindern gelte.

(red)