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Günter Grass: Zwangs-Einquartierungen von Flüchtling...

Heute Redaktion
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Nicht nur in Österreich, auch in Deutschland gibt es eine breite, politische Debatte über die Einquartierung von Flüchtlingen. Für Aufregung sorgt ein Statement von Star-Schriftsteller Günter Grass ("Die Blechtrommel"): Er schlägt vor, dass Bürger dazu verpflichtet werden sollen, Flüchtlinge aufzunehmen.

Nicht nur in Österreich, auch in Deutschland gibt es eine breite, politische Debatte über die Einquartierung von Flüchtlingen. Für Aufregung sorgt ein Statement von Star-Schriftsteller Günter Grass ("Die Blechtrommel"): Der Nobelpreisträger schlägt vor, dass Bürger dazu verpflichtet werden sollen, Flüchtlinge aufzunehmen.

Krieg in Syrien, Ukraine-Krise, Nahost-Konflikt: Europa erlebt derzeit einen enormen Zuzug von Flüchtlingen. Wie auch in Österreich suchen viele Flüchtlinge in Deutschland Schutz. Bei einer Autorenveranstaltung in Hamburg sagte Grass, er halte, sollte es Notfälle bei der Unterbringung von Flüchtlingen geben, auch heute "Zwangseinquartierungen" für eine Option.
Neuaufbau nach dem 2. Weltkrieg

Grass erinnerte daran, dass dies nach dem Zweiten Weltkrieg auch gemacht wurde – unter Murren teilweise, aber die 14 Millionen Deutschen und Deutschstämmigen aus dem Osten seien auf diese Weise schnell auf die Beine gekommen. Ohne diese Menschen, wie später auch die Gastarbeiter, hätte es das deutsche Wohlstandswunder nicht gegeben.

Mit österreichischem Autorenkollegen gegen "Politk der Abschottung"

Zuvor hatte Grass mit seinem österreichischen Schriftstellerkollegen und Professor für literarische Ästhetik, Josef Haslinger ("Opernball"), mit deutlichen Worten das Versagen der reichen Länder angesichts von vielen im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlingen angeprangert und eine "Politik der Abschottung" moniert. Der amtierende PEN-Präsident (59) sagte: „Wir sind in eine neue Gefahrenzone geraten.“