Österreich

Gürtelsperre: Wann kommt nun der "Horror-Stau"?

Seit Sonntagmittag muss der Äußere Neubaugürtel wegen Gleisarbeiten umfahren werden. Bislang gibt es keine Probleme...

Heute Redaktion
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Was wurde nicht alles gemutmaßt angesichts der geplanten Baustelle am Äußeren Neubaugürtel. "Horror-Stau", "Mega-Stau" und "Chaos" hieß es in den vergangenen Wochen. Mit der Prognose eines "Super Gau" und "enormen Zeitverlusten" befeuerte der ÖAMTC diese Befürchtungen zusätzlich. Am Montag war der erste Tag, an dem der Berufsverkehr zu der heraufbeschworenen aufgestauten Blechlawine hätte werden sollen. Davon war wenig bis gar nichts zu spüren.

Lauer Sommerverkehr

Von Döblinger Gürtel aus befuhren wir den Äußeren Gürtel bis zur Sperre an der Hütteldorfer Straße. Die gesamte Fahrt bis zur Sperre dauerte nur wenige Minuten, von solchen Verhältnissen können Rush Hour-geplagte Autofahrer nur träumen.

Um den Verkehrsfluß möglichst aufrecht zu erhalten, wurden Teile der Umleitung Einbahn geführt: Die Hütteldorfer Straße wird ab der Löhrgasse bis zur Tannengasse als Einbahn geführt, ebenso die Tannengasse bis zur Felberstraße und die Felberstraße von der Tannengasse bis zur Zinckgasse.

Die Angst vor einem Mega-Stau war tatsächlich berechtigt, denn wie sich in der Vergangenheit zeigte, führten bereits Fahrspurverengungen am Gürtel zu erheblichen Zeitverlusten. Wieso wurden dann nach der Sperre keine größeren Verzögerungen gemeldet? Wenn es nach Peter Lenz geht – Baustellenkoordinator vom Baustellenmanagement der Stadt Wien – ist die Antwort simpel: "Es ist Ferienzeit. Von Ende Juli bis 15. August verringert sich das Verkehrsaufkommen in ganz Wien um 20 Prozent. Das beobachten wir seit Jahren."

Dennoch hat man sich auf mehr Verkehr eingestellt. "Wir wussten, dass es die beste Zeit für umfassende Baustellenarbeiten ist, allerdings sind wir ein bisschen selbst überrascht, wie gut es funktioniert", stellt der Baustellenkoordinator erfreut fest.

Sperre war unumgänglich

Lenz gibt zu, dass man die Sperre des Äußeren Neubaugürtels auch früher an die Öffentlichkeit hätte kommunizieren müssen, die Verkehrsexperten der MA28 hätten jedoch seit April jedes Baustellen-Szenario durchgespielt und alles versucht, um eine Sperre zu umgehen. Schlussendlich stellte sich diese als unumgänglich heraus, so Lenz.

Keine längeren Verzögerungen verzeichnet

"In den ersten Tagen verzeichneten die Clubexperten keine längeren Verzögerungen auf der Umleitungsstrecke", stellte man auch beim ÖAMTC fest. Der Grund soll die "intensive mediale Präsenz der Sperre und die Flexibilität der Autofahrer" sein. Sie hätten "wohl positiv dazu beigetragen", dass das abgesperrte 350 Meter lange Teilstück flott umfahren wird.

"Behinderungen gab es zeitweise auf den Ausweichstrecken: etwa in der Johnstraße und Schloßallee Richtung Schönbrunn oder aber auf der Zweierlinie Richtung Karlsplatz im Bereich Museumsquartier", hieß es in einer Aussendung des Autoclubs.

Kommt doch noch der Super Gau?

„Es ist noch zu früh, um ein Urteil abzugeben. Ich kann mir vorstellen, dass es am Abend mehr Verkehr geben wird und sich Rückstaus bilden, aber den prognostizierten Super Gau wird es nicht geben."