Haustiere

Gut Aiderbichl nimmt Flüchtlinge mit Haustieren auf

Für acht Frauen und Kindern und über 40 Haustieren beginnt nun bei Gut Aiderbichl auf dem Schroffnergut in Henndorf ein neues Leben.

Christine Kaltenecker
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Insgesamt acht Frauen mit ihren Kindern plus 40 Haustiere dürfen jetzt in Salzburg durchatmen.
Insgesamt acht Frauen mit ihren Kindern plus 40 Haustiere dürfen jetzt in Salzburg durchatmen.
©Gut Aiderbichl

Zahlreiche Hilferufe aus der Ukraine haben das Gut Aiderbichl erreicht, also beschlossen die Tierretter am 4. März, einen Rettungseinsatz zu starten. An der Grenzstadt Siret (Rumänien/Ungarn) wurde man zunächst von der Polizei gestoppt, bis man sich weiter in die Ukraine durschlagen konnte. Dort jedoch sah man erst das Ausmaß der Notlage: Menschenmassen strömen über die Grenze und werden von Hilfskräften in Empfang genommen. Die Tierretter waren gut organisiert und halfen vor allem den Flüchtlingen mit Haustieren - brachten Futter und warme Decken.

Sachspenden und 1,5 Tonnen Futter

Um das örtliche Tierheim im Grenzgebiet zu entlasten, brachten die Gut Aiderbichler 1,5 Tonnen Tierfutter und zahlreiche Sachspenden vorbei, damit so vielen Tieren wie möglich geholfen werden kann. Die Tierheimmitarbeiter waren über jede Hilfe dankbar, waren sie doch seit Tagen bereits mit der Gesamtsituation überfordert und pfiffen aus dem letzten Loch.

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    Vor einigen Tagen machten sich die Tierretter auf den Weg an die ukrainische Grenze. Voll beladen mit über 1.500 Kilogramm Tierfutter, Medikamenten und Hilfsmitteln wurde wichtige Soforthilfe geleistet.
    Vor einigen Tagen machten sich die Tierretter auf den Weg an die ukrainische Grenze. Voll beladen mit über 1.500 Kilogramm Tierfutter, Medikamenten und Hilfsmitteln wurde wichtige Soforthilfe geleistet.
    ©Gut Aiderbichl
    "Wir sehen es als unsere Pflicht, in der Ukraine wichtige Hilfe zu leisten. In dieser großen Krise sind solche Initiativen besonders wichtig, um den Menschen und ihren Tieren Hoffnung zu geben“, betont Gut Aiderbichl Stiftungsvorstand Dieter Ehrengruber."

    Eine Stunde für 200 Meter

    Neben dieser akuten Sofort-Hilfe wollten die Tierretter aber auch möglichst viele Menschen, die mit ihren Hunden und Katzen auf der Flucht waren, vor den Kriegswirren retten. Sie planten, einer Flüchtlingsgruppe an der Grenze zu helfen und ihnen samt den Vierbeinern Hilfe anzubieten. Nachdem mit den Flüchtlingen telefonisch Kontakt aufgenommen werden konnte, wurde ein Treffpunkt an der Grenze vereinbart, doch der Weg hin zum sicheren Gebiet in Rumänien war für die Gruppe sehr beschwerlich: Über eine Stunde benötigten die Familien für eine Strecke von 200 Metern. Dementsprechend lang war auch die Wartezeit für das Tierrettungsteam, das bis tief in die Nacht an der Grenze wartete.

    Kurz vor sechs Uhr morgens konnten die Ukrainer mit ihren Tieren die Grenze überqueren. Die Männer und Väter der Familien mussten leider in der Ukraine zurückbleiben und sich von ihren Frauen, Kindern und Haustieren bis auf unbestimmte Zeit verabschieden. Nach Abklärung mit den Behörden und der Versorgung mit Essen und Getränken haben sich die Flüchtlings-Gruppe und das Gut Aiderbichl Team auf den Weg nach Suceava zu einem Flüchtlingsquartier gemacht.

    Aufatmen für acht Frauen, Kinder und 40 Haustiere

    Nach einer Stunde Fahrzeit hatten sie das Quartier erreicht. Dort gab es einen Schlafplatz, Essen und Sicherheit. Die Tierretter von Gut Aiderbichl versorgten in der Zwischenzeit die Hunde und Katzen mit Futter und Wasser. 35 Hunde (davon auch 12 Welpen) und 11 Katzen - teilweise von ihren Besitzern getrennte Tiere - haben sie in ihre Obhut genommen. Nach einem Stopp auf Gut Aiderbichl Szepalma in Ungarn ist die Gruppe jetzt endlich in Henndorf eingetroffen. Für die Familie wird optimal gesorgt: Die Frauen können mit ihren Kindern am renovierten Gut Aiderbichl Schroffnergut einziehen, das nur 5 Minuten von dem besuchbaren Gut in Henndorf entfernt ist.

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      Für viele kommt ein Zurücklassen des geliebten Tieres nicht in Frage.
      Für viele kommt ein Zurücklassen des geliebten Tieres nicht in Frage.
      Serhiihudak / Zuma / picturedesk.com