Österreich

Gutachter im Hadishat-Prozess gestorben

Heute Redaktion
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Weil sich zwei Gutachten zum Geisteszustand des mutmaßlichen Mörders der kleinen Hadishat widersprachen, muss der Prozess neu aufgerollt werden. Jetzt ist einer der Gutachter aber verstorben.

Der Mordfall Hadishat findet auch mehr als eineinhalb Jahre nach der Bluttat noch immer keinen Abschluss. Am 11. Mai 2018 war die Siebenjährige von einem Bekannten in einer Wohnung im Döblinger Ditteshof ermordet worden.

Der mutmaßliche Killer Robert K. wurde heute vor genau einem Jahr erstinstanzlich zu 13 Jahren Haft inklusive Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verurteilt. Doch der Prozess muss nun nach einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofs (OGH) neu aufgerollt werden.

Der Grund: Beim ersten Prozess gegen den zum Tatzeitpunkt 16-Jährigen wurden zwei Gutachten eingeholt, die sich allerdings zur Frage der Zurechnungsfähigkeit völlig widersprachen. Es sei ein "fundamentaler Verfahrensfehler" gewesen, dass auf die Einholung einer dritten Expertise verzichtet wurde.

Im erneuten Prozess gegen Robert K. sollten nun die ersten beiden sowie ein drittes Gutachten gegeneinander aufgewogen und über die Schuldfähigkeit des Jugendlichen neu entschieden werden.

Gutachter verstorben

Das könnte sich allerdings schwierig gestalten, denn Werner Gerstl, einer der mit diesem Fall befassten psychiatrischen Sachverständigen, ist laut "vienna.at" kürzlich nach längerer Krankheit im 76. Lebensjahr verstorben. Damit steht den Geschworenen zwar seine Niederschrift zur Verfügung, doch ergänzende Fragen dazu sind nun nicht mehr möglich.

Wann das Verfahren beginnen soll, ist noch nicht klar. Ein offizieller Verhandlungstermin wird erst festgemacht, wenn das dritte Dossier vorliegt.

Mordfall Hadishat: Fotos des ersten Prozesses

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