Politik

"Gute Erfahrungen" – MFG für Cannabis-Legalisierung

Geht es nach der MFG, sollen Joints in Österreich Alltag werden. Cannabis solle legal werden und das Einkommen der heimischen Bauernfamilien steigern.

Rene Findenig
Der Konsum von Cannabis soll laut MFG wie von Nikotin oder Alkohol Privatsache sein.
Der Konsum von Cannabis soll laut MFG wie von Nikotin oder Alkohol Privatsache sein.
ANTHONY ANEX / Keystone / picturedesk.com

"Falsch" liege der Verfassungsgerichtshof mit seiner Ablehnung eines Antrags, der sich gegen das Verbot des Cannabiskonsums gerichtet hatte, attestiert am Dienstag MFG-Chef Michael Brunner. Cannabis müsse nach seiner Forderung in Österreich "legal angeboten und konsumiert werden können", denn es sei laut Brunner "relativ harmlos" im Vergleich zu Alkohol oder Nikotin, und es komme "weder zu einer körperlichen Abhängigkeit, noch zu einer Dosissteigerung".

"Ich beobachte jetzt, dass wir nur mehr durch Cannabis ausgelöste Schizophrenie-Kranke haben"

So unbedenklich wie Brunner sehen eine Cannabis-Legalisierung Psychiaterinnen und Psychiater allerdings nicht. Der Konsum könne schwere Psychosen auslösen, was das Gesundheitswesen überlasten würde, hieß es kürzlich. "Ich beobachte jetzt, dass wir nur mehr durch Cannabis ausgelöste Schizophrenie-Kranke haben. Wir haben keinen Einzigen mehr, der einfach aus dem Stand weg wie früher schizophren geworden ist. Wir haben nur noch Leute, die mit dem Cannabis-Konsum angefangen haben", erklärte etwa Adelheid Kastner, ausgebildete Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie und Primarärztin der Klinik für Psychiatrie am Kepler Universitätsklinikum in Linz.

Neue Studien würden dabei nahelagen, dass Cannabis zwar nicht die Ursache, aber der Auslöser solcher Erkrankungen und Psychosen sei, hieß es. "Das gefährlich ist, dass manche Menschen mit einer gewissen genetischen Ausstattung diesen Cannabis-Konsum extrem schlecht vertragen. Und daraufhin Psychosen entwickeln." Das würde junge Leute viel härter treffen, so Kastner, sie würden sich mit 15 oder 16 Jahren aus dem Leben "schießen" und sind dann "mit 20 in der Invaliditätspension und nicht mehr integrierbar".

"Vorbehaltlose Legalisierung von CBD-Cannabis in allen Produktvarianten und auch für die Legalisierung von THC-haltigen Produkten"

Ganz anders allerdings der MFG-Chef, der den "Konsum von Cannabis, Nikotin oder Alkohol" als "rein private Angelegenheit" sehe und nicht wolle, "dass eine große Bevölkerungsgruppe, die gute Erfahrungen mit Cannabis macht, kriminalisiert wird". Brunner plädiert gar für eine "vorbehaltlose Legalisierung von CBD-Cannabis in allen Produktvarianten und auch für die Legalisierung von THC-haltigen Produkten, sofern hier ein zu definierender THC-Grenzwert eingehalten wird, der Jugendschutz gewahrt bleibt und Regeln für Verkehrsteilnehmer definiert werden". Und da Hanf in Österreich gut kultiviert werden könne, könne die Legalisierung auch zu den "ohnehin ständig rückläufigen Einkommen der österreichischen Bauernfamilien beitragen".

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