Wien

"Hab überlebt" – Dominik Nepp meldet sich zurück

Eigentlich war FPÖ-Wien-Chef für immer von Twitter gesperrt. Einige Monate später kann er aber offenbar wieder posten.

Leo Stempfl
Dominik Nepp hat "lebenslang überlebt" und kann wieder auf Twitter posten.
Dominik Nepp hat "lebenslang überlebt" und kann wieder auf Twitter posten.
Montage: Sabine Hertel, Twitter

Ende vergangenen Jahres sorgte Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp mit einigen Tweets für Aufsehen. So postete er etwa ein Foto eines Altpapiercontainers, in welchem sich leere, zusammengefaltene Verpackungen von Corona-Tests befanden. Offenbar im glauben, unbenutzte Tests würden einfach weggeworfen werden, schrieb er: "Das Steuergeld der Wiener landet im Mistkübel", abgerundet mit einem sarkastischen "Danke" an Bürgermeister Michael Ludwig.

Erst eine Woche zuvor wurde es Nepp durch das Handelsgericht Wien verboten, bestimmte Äußerungen über das Lifebrain-Labor zu verbreiten. Die Judikative sah in der wiederholten Behauptung, Aufträge dorthin würden von der Wiener Stadtregierung nur "im Wege der Freunderlwirt­schaft" vergeben werden und das Unternehmen einer "roten Testmafia" angehören den den Tatbestand der Ehrenbeleidigung und Kreditschädigung verwirklicht.

Grund für die Sperre war aber ein anderer Tweet. Am 15. Dezember verbreitete er die Information, Niederösterreicher würden in Wiener Spitälern nicht mehr behandelt werden. Diese seien stattdessen voll mit zahlreichen illegalen "Messerstechern" aus Syrien und Afghanistan. Belege dafür gibt es keine – die Wiener Polizei kündigte an, das Posting auf mögliche Verhetzung zu prüfen.

Lebenslange Sperre...

Twitter war hier um einiges schneller. Nutzer, die besagten Tweet gemeldet haben, bekamen wenige Tage später folgende Mitteilung: "Wir haben den Account von @DominikNepp gesperrt, weil er unsere Regel gegen Hass schürendes Verhalten verletzt hat. Dieser Regelverstoß wurde durch verschiedene Meldungen festgestellt, die zu seinem Verhalten eingereicht wurden." Und: "Die Person darf keine neuen Accounts erstellen", was einer lebenslangen Sperre gleich kommt.

... doch nicht lebenslang

Dagegen hat sich der Lokalpolitiker nun offenbar erfolgreich gewehrt. "Hab lebenslang überlebt", postet er auf seinen Twitter-Account am Mittwoch, ein Emoji angehängt, das zwinkert und die Zunge raushängen lässt. "Bin wieder da! #unkaputtbar"

Ob diese Neuigkeit "die Linken" zum "hyperventilieren" bringt, wie FPÖ-Wien-Pressesprecher Lukas Brucker mutmaßt, bleibt abzuwarten.

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Diese Benachrichtigung bekamen Nutzer, die Dominik Nepp gemeldet haben.
Diese Benachrichtigung bekamen Nutzer, die Dominik Nepp gemeldet haben.
zVg
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