Montagmorgen ist das für viele Undenkbare passiert: Richard Lugners Herz hörte auf zu schlagen. "Mörtel" verstarb im Alter von 91 Jahren in seiner Döblinger Villa. Seither trauert Österreich um den bekanntesten Baumeister des Landes.
Lugners vierte Ehefrau Christina "Mausi" Lugner – sie waren 16 Jahre lang verheiratet – verabschiedete sich am Dienstag unter Tränen vor versammelter Presse von ihrem Ex-Mann. "Wir liegen uns in den Armen, heulen miteinander, erzählen uns lustige Geschichten. Es ist ein Gefühlswirrwarr", gab sie anschließend in einem Interview mit "Puls24" Einblick in die familieninterne Aufarbeitung des traurigen Ereignisses.
Niemand habe damit gerechnet. Der Society-Tiger sei noch bis zuletzt voller Lebensfreude gewesen. "Ich hätte alles verwettet, dass er zumindest den 100er ankratzt", so die 59-Jährige. Noch am Sonntag habe er ihr wegen der geplanten Laudatio zu seinem 92er wieder verbal "Zund und Stoff" gegeben.
"Da ist er wieder so losgegangen auf mich. Kein Mensch wird mehr mit mir so reden wie er. Niemand. Ich habe von ihm jeden Tag eine drübergebraten bekommen, aber das war unsere besondere Beziehung."
Sie werde sein Schimpfen sehr vermissen. Richard sei ihr Lebensmensch gewesen, sagte "Mausi" weiter, "und das wird er immer bleiben".
Der Bau-Löwe sein ein unglaublich positiver Mensch mit Handschlagqualität gewesen. "Richard hat nie gejammert. Alles, was ihm der Liebe Gott geschickt hat,... er hätte sich niemals beschwert." Diese positive Energie habe er auch immer ausgestrahlt und so andere für sich begeistert.
Sie ist sich sicher: "Er wird sicher von da oben runterschauen, auf einer Wolke sitzen und ein Glaserl trinken." Unter Tränen nahm sie Abschied von ihrem "Mörtel": "Wo immer du bist, in unseren Herzen bist du drinnen. Das Leben endet, aber die Liebe endet nie. Ruhe in Frieden".