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Haben taube Menschen Stimmen in ihrem Kopf?

Der Prozess des Denkens ist eigentlich faszinierend, wenn man genauer darüber nachdenkt. Aber: Nicht bei jedem funktioniert das gleich.

Heute Redaktion
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Kennst du das? Wenn du am Abend im Bett liegst, ganz alleine, nur du und deine Gedanken. Du führst in deinem Kopf einen inneren Monolog. Du hörst eine Stimme, die mit dir redet.

Die Wahrheit ist: So funktioniert der Denkprozess nicht bei jeder Person. Und noch dazu kann sich die eine Seite nicht vorstellen, wie die andere Seite denkt.

Zum Thema wurde das vor einigen Wochen, als auf Twitter ein Posting viral ging, bei dem ein User schrieb, dass einige Personen eben eine innere Stimme haben und andere nicht. So können einige ihre Gedanken eben "hören". Andere haben non-verbale Gedanken.

Stimmen oder Bilder?

Eine Studie von Russell T. Hurlburt versuchte der Sache auf den Grund zu gehen. Er spielte Probanden Stimmen von Comedians vor. Im Anschluss sollten die Personen aufschreiben, was währenddessen in ihrem Kopf vorging. Diesen Versuch führte er mehrere Wochen lang durch.

"26 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass sie in ihrem Kopf mit sich selber sprachen", erklärte das Forschungsteam in "Psychology Today". Hingegen gab eine große Anzahl der Probanden an, dass sie nie eine innere Stimme gehört hätten. Jedoch erklärten auch 75 Prozent der Leute an, dass sie zumindest hin und wieder innere Monologe führen.

Faszinierend: Auch taube Menschen führen Monologe in ihrem Kopf. Diese könnten sich Personen, die nicht taub geboren wurden, aber gar nicht vorstellen. So schrieb ein Teilnehmer: "Die 'Stimme' in meinem Kopf macht kein Geräusch. Ich sehe viel mehr Dinge, Bilder oder geschriebene Wörter." Apropos: So wie es Menschen gibt, die keine Stimmen hören, gibt es auch Menschen, die sich keine Bilder in Gedanken vorstellen können.