Wien

Hacker: "Bekommen weniger Impfstoff, als versprochen"

Der Impfmotor in Wien stottert, ein "normaler" Sommer 2021 scheint unwahrscheinlich. Gesundheitsstadtrat Hacker sagt, in "Heute", warum das so ist.

Claus Kramsl
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Peter Hacker sieht die Impfwilligkeit ungebrochen - trotz Wirbel um AstraZeneca
Peter Hacker sieht die Impfwilligkeit ungebrochen - trotz Wirbel um AstraZeneca
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

675.522 Wiener haben sich bis Donnerstag für die Corona-Impfung vorgemerkt. 176.091 Personen erhielten bisher ihre erste Teilimpfung, 65.625 sind völlig immunisiert. Derzeit ist die Stadt dabei, die Gruppe der über 80-Jährigen (mit Biontech/Pfizer) sowie Pädagogen (mit AstraZeneca) „abzuarbeiten“. Das medizinische Personal sowie Ärzte im niedergelassenen Bereich sollten laut Stadt bereits durchgeimpft sein.

20.000 Dosen versprochen, 3.700 geliefert

Besonders bei der Gruppe der Pädagogen geht das Prozedere langsamer voran, als gehofft. Beim Impfen ist der Wurm drinn - "Heute" berichtete. Schuld sei aber nicht die Stadt, betont Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) im Gespräch mit "Heute": "Für diese Woche wurden uns 20.000 Dosen AstraZeneca versprochen, 3.700 haben wir bekommen. Für die kommende Woche gilt das gleiche." Er sei daher "sehr unsicher", ob der erhoffte Durchimpfungsgrad von 70 % bis in der Sommer erreichbar ist, so Hacker zu „Heute“. Er habe aufgehört, „den Hoffnungsversprechen des Bundeskanzlers zu glauben.“ Sebastian Kurz hatte ja kürzlich angekündigt, dass bis Sommer jeder Österreicher eine Impfdosis erhalten soll und wir die Pandemie dann besiegt hätten.

Wirbel um AstraZeneca bremse Impfwilligkeit nicht

Dabei sei die Impfwilligkeit, trotz des schlechten Images des britischen Impfstoffs, ungebrochen. Die No-Show-Rate bei den Impfungen liege bei zehn Prozent. Die meisten Termine würden aber nur verschoben, nicht abgesagt. „Die Menschen können ja an ihrem zugeteilten Termin krank oder verhindert sein. Niemand dreht bei der Impfstraße am Absatz um, weil er AstraZeneca bekommt“, ist Hacker überzeugt. "Da mache ich mir keine Sorgen", so der Gesundheitsstadtrat.

Und wie schaut es mit den Lieferungen bei den anderen zwei bisher in Österreich zugelassenen Impfstoffen?

Biontech/Pfizer: Diese Woche habe Wien am Mittwoch alle 15.000 versprochenen Dosen des deutsch-amerikanischen Impfstoffs erhalten, so Hacker. Für kommenden Mittwoch seien 21.000 weitere Dosen versprochen. Er sei optimistisch, dass auch dieses Versprechen halten werde, meint der Wiener Gesundheitsstadtrat.

Moderna: Diese Woche wurden die zugesagten 5.000 Dosen geliefert, kommende Woche sollen rund 7.000 Dosen nach Wien kommen. Dieser Impfstoff spiele aber aufgrund der geringen Zahl an von Österreich bestellten Einheiten eine untergeordnete Rolle beim Erreichen des Impfplans, so Hacker zu "Heute".

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