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Hacker erpressen Patienten von Psychotherapie-Klinik

Eine Psychotherapie-Klinik in Finnland ist Zielscheibe eines Hacker-Angriffs geworden. Nun verlangen die Cyberkriminellen Geld von den Opfern.

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Tatsächlich sind rund 300 Patientendaten bereits im Darknet aufgetaucht und für jedermann ersichtlich.<br>
Tatsächlich sind rund 300 Patientendaten bereits im Darknet aufgetaucht und für jedermann ersichtlich.
iStock - Symbolbild

Die Daten von mehreren Tausend Patienten einer Psychotherapie-Klinik in Finnland sind von Hackern gestohlen worden. Es handelt sich laut "CNN" um Vastaamo, das größte, private Psychotherapie-Institut des Landes. Dort werden jährlich rund 40.000 Patienten behandelt.

Bei den gestohlenen Daten soll es sich um persönliche Angaben wie Namen oder E-Mail-Adresse der Patienten handeln, aber auch um vertrauliche Notizen, die während der Therapie vom Therapeuten erstellt wurden. Die Aufzeichnungen sollen vom November 2018 und März 2019 stammen.

"Große Krise"

Nun haben sich die Hacker bei einigen der Opfer gemeldet und verlangen Geld in Form von Bitcoin dafür, dass die gestohlenen Daten nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Dies geschieht über die private E-Mail-Adresse der Patienten. Tatsächlich sind rund 300 Patientendaten bereits im Darknet aufgetaucht und für jedermann ersichtlich. Einige der Opfer sind minderjährig.

Das Institut spricht von einer "großen Krise", die es zu bewältigen gilt. Dafür wird eng mit den lokalen Behörden und der finnischen Polizei zusammengearbeitet. Außerdem wurde eine Notrufnummer eingerichtet, bei welcher Betroffene Rat finden können. Die Klinik bietet ihnen außerdem gratis eine Therapiestunde an – deren Inhalt auf keine Weise aufgezeichnet oder abgespeichert werden wird.

Lösegeld in Bitcoin

"Ich bin nervös, weil die Hacker über private Notizen und Gespräche aus den Sitzungen mit meinem Psychiater verfügen", erzählt ein persönlich Betroffener, der anonym bleiben möchte, gegenüber "BBC". Einer der Täter, der sich nur "The Ransom Guy" nennt, habe sich bei ihm gemeldet und ihm mitgeteilt, dass Vastaamo sich weigere, 40 Bitcoin (rund 463.000 Euro) zu bezahlen.

Dann habe er verlangt, dass der Patient selbst rund 200 Euro Lösegeld in Form von Bitcoin überweisen solle. Geschehe dies nicht in den nächsten 24 Stunden, werde die Summe auf 500 Euro erhöht. Versäume er auch diese Zahlung, sollen alle privaten Informationen über den Patienten veröffentlicht werden. "Unter diesen Informationen befinden sich Dinge, von denen ich eigentlich noch nicht bereit bin, sie mit der Welt zu teilen", so der Betroffene.

CEO entlassen

Er erzählt außerdem, dass er sich bewusst gewesen sei, dass sich der Therapeut während seiner Sitzungen Notizen von Hand gemacht habe. Er habe allerdings nicht gewusst, dass diese Informationen danach auf einen Server geladen werden. "Ich kann mir das Lösegeld sowieso nicht leisten. Außerdem glaube ich nicht, dass die Bezahlung garantiert, dass die Daten geheim bleiben."

Seit das Datenleck am Montag publik geworden ist, hat die Klinik den CEO entlassen. Dieser habe versucht, den Informationsklau vor dem Vorstand des Instituts geheim zu halten.

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