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Hacker haben Promi-Daten, verlangen jetzt Millionen

Beim britischen Edeljuwelier Graff kaufen die Reichen dieser Welt ein. Nun haben Hacker hier vertrauliche Dokumente von Promis gestohlen.

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Hacker haben den Edeljuwelier virtuell ausgenommen und erpressen ihn nun. (Symbolbild)
Hacker haben den Edeljuwelier virtuell ausgenommen und erpressen ihn nun. (Symbolbild)
Eugenio Marongiu / Westend61 / picturedesk.com

Diamantohrringe für 510.000 Dollar oder ein Rubinring für 820.000 Dollar? Die Preise beim britischen Edeljuwelier Graff sind happig. Kein Wunder also, dass die glitzernden Schmuckstücke die gut betuchte Kundschaft dieser Welt anlocken. Nun müssen diese um ihre Daten fürchten.

Denn Hacker haben den Edeljuwelier virtuell ausgenommen. Dabei erbeuteten sie offenbar die persönlichen Daten von Staatsoberhäuptern, Hollywood-Größen und Milliardären. Dies berichtet die "Mail on Sunday". Mittlerweile haben die Cyberkriminellen bereits einen Teil der Daten online geleakt. Zu den Geschädigten zählen etwa der ehemaligen US-Präsident Donald Trump, der Ex-Fußballer David Beckham oder die TV-Moderatorin Oprah Winfrey.

Kundenlisten, Rechnungen, Quittungen,...

Um zu zeigen, dass sie es ernst meinen, publizierten die Hacker im Internet einen Auszug der geklauten Daten. Darunter sind laut der Agentur der Europäischen Union für Cybersicherheit (Ensia) 69.000 geschäftsinterne und vertrauliche Dokumente, darunter Kundenlisten, Rechnungen, Quittungen und Notizen.

Diese Daten könnten sich als unangenehm für einen Teil der Kundschaft erweisen, wenn sich zeigt, dass sie beim Juwelier Schmuck für ihre Liebhaberinnen gekauft oder diesen als Bestechung angenommen haben, schreibt die "Mail on Sunday".

Erpressung

Laut den Hackern soll es sich beim veröffentlichten Datensatz nur um ein Prozent aller Daten handeln, die bei Graff geklaut wurden. Die Cyberkriminellen verlangen offenbar mehrere Millionen Dollar, damit die restlichen Daten nicht publiziert werden, schreibt die Ensia. 

 Ob die Juwelierkette vorhat, ein solches Lösegeld zu zahlen, ist nicht bekannt.

Die Firma hat jedoch ein Statement veröffentlicht: "Bedauerlicherweise sind wir – wie auch eine Reihe anderer Unternehmen – kürzlich Ziel eines ausgeklügelten Cyberangriffs durch professionelle und entschlossene Kriminelle geworden." Man habe die Behörden informiert und arbeite mit ihnen zusammen. Die betroffene Kundschaft sei ebenfalls informiert worden.

Angriffe nehmen zu

Hinter dem Angriff soll die sogenannte Conti-Gang stecken. Laut der Europäischen Union für Cybersicherheit soll es sich dabei um ein russisches Kollektiv handeln. Ihre Masche: Sie schleusen sogenannte Ransomware in die Netzwerke von Firmen ein. Die Schadsoftware verschlüsselt dann Daten, für deren Wiederherstellung sie ein Lösegeld verlangen.

Auch werden teilweise Daten entwendet, die von öffentlichem Interesse sein könnten, wie in dem Fall Graff. Conti zählt zu den aktivsten und aggressivsten Ransomware-Gangs. Schon im September warnten das FBI und die National Security Agency (NSA) vor Conti-Angriffen auf US-Organisationen.

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