Kino

Häftlinge verleihen Austro-Filmerin Preis aus dem Häfen

Die österreichische Doku "Robin's Hood" begleitet einen Wiener Fußballclub. Der Film ist am Freitag beim "This Human World"-Festival online zu sehen.

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Robin's Hood
Robin's Hood
Robin's Hood

Die Fluktuation im Wiener Amateurfußballclub RSV ist hoch. Trainer Robin, der einst Partys in der Wiener Pratersauna veranstaltete, betrachtet seinen Verein auch als politisches Projekt: Spieler mit den unterschiedlichsten Geburtsnationen finden sich zusammen. Auf sportliche Höhenflüge folgt nicht selten ein Abstieg – Disziplin und Exzess liegen beim RSV nah beieinander. Regisseurin Jasmin Baumgartner hat Robin samt Team für diesen Dokumentarfilm über mehrere Jahre begleitet und dabei beobachtet, wie sich Robin bei dem Versuch, seinen Haufen an Multikulti-Charakteren zusammenzuhalten, mit abgrundtiefem Rassismus am Spielfeldrand, exzessiven Partys, unangenehmen Trainerwechseln und Diebstählen in der Umkleidekabine konfrontiert sieht.

Film im Ausland bereits preisgekrönt

Der Film erfreut sich bester Kritiken und war neben zahlreichen anderen Festivals auch auf der DOK Leipzig zu sehen – dort gab es sogar einen Preis. Darüber freut sich Regisseurin Jasmin Baumgartner im Gespräch mit "Heute" und erzählt, was es mit dem Preis auf sich hat: "Unser Film hat einen Preis von einer Jury von Insassen einer Jugendstrafanstalt in Sachsen gewonnen. Angeblich wurde der Preis von der Jury selbst gebaut", erzählt die Filmemacherin. Auch auf der Diagonale – dem Festival des Österreichischen Films – wäre die Dokumentation gelaufen. Das musste bekanntermaßen coronabedingt abgesagt werden. "Robin's Hood" ist ab Freitag 18:00 für 48 Stunden bei der diesjährigen Online-Version des "This Human World" Filmfestivals zu sehen. Ein Kinostart ist für 2021 geplant.

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