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Häftlinge brachen aus, um Beamten das Leben zu retten

Heute Redaktion
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Ein medizinischer Notfall führte in den USA zu einem ungewöhnlichen Gefängnisausbruch. Als ein Wachbeamter einen Herzinfarkt erlitt, brachen Inhaftierte, die auf einen Gerichtstermin warteten, aus ihrer Zelle, um den Mann zu retten. Der Beamte konnte von seinen alarmierten Kollegen wiederbelebt werden.

Außergewöhnliche Szenen in einem texanischen Gerichtsgebäude: In einer Wartezelle harren sieben Häftlinge in Ketten auf ihren Gerichtstermin, an der gegenüberliegenden Wand sitzt ein bewaffneter Wachmann. Er unterhält sich mit den Gefangenen, als er plötzlich zusammensackt. Der Wachmann hatte einen Herzinfarkt erlitten, lag leblos am Boden.

"Hatten Angst, sie kommen bewaffnet"

Die Häftlinge rufen sofort um Hilfe und versuchen, die Beamten durch Schreie und Schläge gegen die Gittertür auf sich aufmerksam zu machen. Als niemand kommt, brechen die Gefangenen mit vereinten Kräften die Tür auf und kommen dem Wachmann zu Hilfe. "Wir waren schon besorgt, dass die bewaffnet reinkommen und auf uns anlegen", gestand einer Häftlinge später Reportern. 

Tatsächlich kommen bald darauf Wachmänner in den Raum, einer hat eine Pistole in der Hand und beordert die Häftlinge zurück in die Wartezelle. Seine Kollegen kümmerten sich inzwischen um den kollabierten Wachmann. "Wir wussten nicht, was uns erwartet", sagte der örtliche Sheriff. "Er hatte die Schlüssel und eine Waffe", fügte er in Hinblick auf den Wachmann hinzu.

"Er ist ein guter Mensch"

Doch daran dachten die Häftlinge offenbar gar nicht. Auf die Frage, warum sie das getan hatten, antworteten zwei der Häftlinge schlicht: "Er ist ein guter Mensch. Wir sahen, dass etwas nicht stimmte, da ist es die normale Reaktion."

Der Wachmann überlebte und soll voraussichtlich in der kommenden Woche seinen Dienst wieder antreten. Die Ironie des Vorfalls: Als erste Maßnahme wurde die Tür der Wartezelle verstärkt, damit sie nicht mehr so einfach geöffnet werden konnte.