Österreich

Haftstrafen für neun Einbrecher

Heute Redaktion
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Haftstrafen im Umfang von 15 Monaten bis zu zweieinhalb Jahren - in einigen Fällen teilbedingt - haben neun Mitglieder einer Einbrecherbande Donnerstagnachmittag im Landesgericht Linz ausgefasst.

Seit Jahresbeginn waren die Männer im Alter von 21 bis 32 Jahren, die aus Serbien, dem Kosovo und Mazedonien stammen, überaus aktiv. Sie sollen in wechselnder Zusammensetzung 93 Delikte mit einem Schaden von mehreren hunderttausend Euro begangen haben. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

Die Haupttäter wurden zu unbedingten Freiheitsstrafen von zweieinhalb Jahren bzw. in einem Fall zu zwei Jahren verurteilt. Die übrigen Bandenmitglieder bekamen teilbedingte Strafen von 15, 18 bzw. 24 Monaten. Der Schuldspruch gründet sich im wesentlichen auf die Geständnisse der Angeklagten, die für das Gericht den wichtigsten Milderungsgrund darstellten, sowie die polizeilichen Ermittlungen, erläuterte der Richter. Der Strafrahmen hätte bis zu zehn Jahre erlaubt. Die Angeklagten nahmen die Urteile an, der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab. Damit sind die Urteile nicht rechtskräftig.

Ein Mann auf der Flucht

Der Staatsanwalt skizzierte das Entstehen der Gruppe so: Zu Jahresbeginn seien zwei Männer - einer der Angeklagten und ein immer noch flüchtiger Mann, möglicherweise sogar der Kopf der Bande - gemeinsam einbrechen gegangen. Dann sei ein Dritter dazugekommen. Bald darauf beendeten die ursprünglichen Partner zwar ihr "Arbeitsverhältnis", aber es reisten nach wenigen Wochen Pause weitere Komplizen nach Österreich ein und bildeten ein regelrechtes Netzwerk - für Ankläger Rainer Schopper "klassischer Kriminaltourismus".

Die Beschuldigten zeigten sich vor Gericht geständig. Sie sollen für insgesamt 93 Einbrüche bzw. -versuche in Privathäuser und Firmen verantwortlich sein. Einem Rädelsführer legt die Staatsanwaltschaft die Beteiligung an 51 Delikten mit einem Gesamtschaden von über 250.000 Euro zur Last. Das kleinste Rädchen soll bei zwei oder drei Einbrüchen mitgewirkt haben. Zumindest ein Täter ist immer noch auf der Flucht.

Beute ist verschwunden

Die Beute, die meist aus Bargeld bestand, aber auch Zigaretten, Vignetten, Textilien, Schmuck, etc. umfasste, ist verschwunden. Die Beschuldigten - großteils arbeitslos, viele Väter von Kindern - gaben bei ihren Einvernahmen an, sie hätten das Geld für ihren Lebensunterhalt verbraucht oder verspielt. Der Staatsanwalt kann sich hingegen durchaus vorstellen, dass Teile der Beute an Hintermänner oder Angehörige in den Kosovo geschickt worden seien.