Mit enormer Gewalt zogen am Freitagabend schwerste Gewitter durch Österreich. Starkregen sorgte für einen riesigen Murenabgang auf der Arlberg-Passstraße, die daraufhin gesperrt werden musste. Zahlreiche überflutete Keller und zentimeterhoch unter Wasser stehende Straßen gab es in der Steiermark – die Feuerwehren standen vor allem in der Obersteiermark, aber auch am Alpenostrand im Dauereinsatz.
In St. Anton war der Starkregen so heftig, dass nicht nur zahlreiche Häuser überflutet wurden, sondern auch abzurutschen drohten. Autos wurden wie Spielzeuge von den Wassermassen mitgerissen, Muren gruben sich bis ins Ortszentrum vor. Schließlich musste auch im Bezirk Innsbruck-Land die Sellraintalstraße bei Gries gesperrt werden, ebenso die Götzener Straße bei Axams und das Hahntennjoch im Bezirk Imst.
In Niederösterreich überraschte ein Unwetter viele Weinviertler. Sie suchten vor einer Gewitterzelle mit Starkregen und Sturmböen teils Schutz im Bahnhof Hollabrunn, samt ihren Fahrzeugen – Anrainer flüchteten in ihre Häuser und Wohnungen. Wie Reisende gegenüber "Heute" berichteten, waren Starkregen und Hagel zeitweise so stark, dass ein in den Bahnhof einfahrender Zug evakuiert werden musste.
Die Österreichische Unwetterzentrale rief die zweithöchste Warnstufe Rot für fast alle Bundesländer aus – vorerst nicht betroffen waren Kärnten und Wien. Und es wurde vor anhaltenden Gewittern gewarnt – in der Nacht auf Samstag würden entlang der Nordalpen und im Nordosten noch zahlreiche kräftige Gewitter mit Starkregen und Sturmböen niedergehen, am Samstag kämen dann lokale, teils auch kräftige Gewitter, in den Norden und Osten.
"Im Tagesverlauf breiten sich entlang der Alpennordseite Schauer und Gewitter aus. Lokal besteht durch Starkregen, Hagel und Sturmböen erhöhte Unwettergefahr. Gegen Abend ziehen die Gewitter weiter Richtung Osten. Im Süden bleibt es größtenteils trocken und meist auch sonnig. Der Wind dreht auf Nordwest und weht besonders im westlichen Donauraum mäßig", so die UWZ in ihrer Prognose.