Life

Haifischflossen für die Ewigkeit

Autos sind oft wichtige Nebendarsteller in Filmen, aber nur wenige schaffen es, dass sogar ein Film nach ihnen benannt wird.

Heute Redaktion
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Der Film "Pink Cadillac" aus dem Jahr 1989 gehört wohl nicht zu den Kultfilmen, die man einfach gesehen haben muss. Schließlich spielte er in den Kinos nicht einmal die überschaubaren Produktionskosten von 19 Millionen Dollar ein. Clint-Eastwood-Fans dürften aber trotzdem wissen, wovon die Rede ist, schließlich spielte der US-Schauspieler die Hauptrolle. Wobei: Eigentlich hatte das Auto eine ähnlich große Bedeutung im Film. Wie der Filmtitel verrät, handelt es sich um einen rosafarbenen Cadillac, genauer gesagt einen Series 62 Convertible aus dem Jahr 1959.

Das Drehbuch verlangte ursprünglich einen Cadillac mit Baujahr 1957. Tatsächlich gab es die Series 62 bereits seit 1940 (und bis 1964). Die Filmemacher aber bevorzugten einen Wagen mit Baujahr 1959, denn dieser zeigte ein komplett neues Design mit riesigen Flossen. Der Motor, immerhin 6,4 Liter groß und 325 SAE-PS stark, spielte dagegen wohl eine Nebenrolle. Passende Autos wurden beschafft und in Pink bemalt.

Unterhaltsamer Action-Film

Die Geschichte von "Pink Cadillac" ist schnell erzählt. Tommy Nowak, gespielt von Clint Eastwood, ist Kopfgeldjäger und hinter der Gangsterbraut Lou Ann (Bernadette Peters) her. Sie ist in einem 59-er Cadillac unterwegs, den sie ihrem Mann, einem heruntergekommenen Ganoven, geklaut hat – inklusive einer Viertelmillion Dollar im Kofferraum. Und so sind auch die Gangster hinter Lou Ann her und entführen ihr Baby. Nowak, der sich in die hübsche Lou Ann verliebt hat, stellt sich ihnen entgegen. Dass es vor dem Happy End noch einige dramatische Schießereien und Autoverfolgungsjagden gibt, versteht sich von selbst.

Unterwegs im "Pink Cadillac"

Mindestens eines der drei Filmautos hat das alles überlebt, und einmal losgefahren, versteht man die diversen Schlenker, die Clint Eastwood im Action-Streifen parieren muss, sofort. Der Cadillac ist ein typischer Amerikaner mit weicher Federung und wenig feinfühliger, aber umso kräftigerer Servounterstützung. Die 325 PS nutzt man im Alltag kaum je, denn sanftes Gleiten liegt dem riesigen Auto deutlich besser als schnelles Kurvengeschlängel und scharfe Beschleunigungs- oder Bremsmanöver.

Auffallen tut man im rosaroten Cabriolet auch ohne Quietschen und Dröhnen und der Ausblick durch die riesige Panoramascheibe oder über die scharfen Flossen hinweg ist schlicht atemberaubend. Kaum weniger eindrücklich ist allerdings der Blick über das Armaturenbrett mit dem riesigen Breitband-Tacho und der herausquellenden Zeituhr zur Mitte hin.

Das Automatik-Getriebe wird per Lenkradhebel in die Gänge gebracht, alle Funktionsschalter sind beschriftet und geben kaum Rätsel auf. Und dass es Lou Ann im Film gut eine Nacht schlafend auf der vorderen Sitzbank ausgehalten hat, kann man ob der üppigen Innenbreite gut verstehen. Und seine Schuhe muss man als Cadillac-Besitzer ja nicht unbedingt an den Rückspiegel hängen wie Lou Ann im Film.

Weitere Informationen, viele Bilder und weitere Unterlagen zum "Pink Cadillac" gibt es auf www.zwischengas.com.