Österreich

Unfallkommission ermittelt nach Bootsdrama

Zwei junge Frauen befinden sich in kritischem Zustand, nachdem sie am Vormittag mit einem Heeresboot verunglückt waren.

Heute Redaktion
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Großalarm in Hainburg an der Donau (Bezirk Bruck an der Leitha): Am Samstagvormittag war dort kurz vor 10 Uhr aus derzeit noch unbekannter Ursache ein Pionierboot des Österreichischen Bundesheeres gekentert, "heute.at" berichtete ausführlich.

Das Boot war im Rahmen der Veranstaltung "Girls' Camp" eingesetzt. Zur Zeit des Unfalls befanden sich insgesamt dreizehn Personen – fünf Soldaten und acht Teilnehmerinnen – an Bord.

Zwei junge Frauen (Berichten zufolge im Alter von 18 und 22 Jahren) wurden, nachdem sie unter Wasser gekommen waren, geborgen. Sie mussten reanimiert und im Anschluss mit dem Helikopter ins Krankenhaus geflogen werden. Eine der beiden befindet sich im AKH Wien, während die andere ins Wilhelminenspital eingeliefert wurde.

Das verunglückte Boot war laut Michael Bauer, Sprecher des Verteidigungsministeriums, ein Arbeits- und Transportboot. Es ist 8,5 Meter lang, 2,5 Meter breit und hat einen Tiefgang von 0,5 Meter. Es ist 2,5 Tonnen schwer und wird von einem 260 PS-Motor betrieben. Zusätzlich verfügt es über ein Breitbandradar, GPS und Echolot.

"Alle anderen Personen wurden psychologisch sowie medizinisch vor Ort bzw. im Krankenhaus Hainburg versorgt", teilt das Verteidigungsministerium am Samstagnachmittag in einer Aussendung zum tragischen Unglück mit.

Die Unfallkommission des Bundesheeres – unter der Leitung eines Pionieroffiziers, mit einem rechtskundigen Offizier, einem Arzt sowie einem technischen Offizier als weitere Mitglieder – wurde nun zur Klärung der Unfallursache eingesetzt. Zunächst war lediglich bekannt, dass eine Welle ins Boot geschwappt sein soll, wodurch dieses kippte.

Von Offizier gesteuert

Ein Unteroffizier mit abgeschlossener Ausbildung an diesem Bootstyp hat das verunglückte Boot gesteuert. "Darüber hinaus befand sich als Besatzung ein weiterer Berufssoldat in der Funktion des Bugmannes an Bord, der ebenfalls an diesem Bootstyp ausgebildet ist. Zum Unfallzeitpunkt waren insgesamt vier Boote unterwegs", so das Bundesheer.

Das 2,5 Tonnen schwere Arbeits- und Transportboot ist seit 2015 beim Bundesheer in Verwendung. Bisher soll es keine Vorfälle mit dieser Bootstype gegeben haben.

Neben dem verunglückten Boot hatte das Bundesheer noch zwei weitere Boote für das "Girls Camp" zur Verfügung gestellt.

Gedanken bei den Opfern

Nach dem Bootsunfall äußerte sich auch Landeshauptfrau Johanna-Mikl Leitner. Sie lässt allen Einsatzkräften "ein von Herzen kommendes Dankeschön" ausrichten. Die rasche, professionelle Hilfe habe noch Schlimmeres verhindern können. "Ein derartiger Einsatz erfordert das perfekte Zusammenspiel aller Beteiligten. Einmal mehr haben die niederösterreichischen Blaulichtorganisationen unter Beweis gestellt, dass wir uns auf ihre Kompetenz und ihre Einsatzbereitschaft verlassen können."

An die geretteten Frauen richtet die Landeshauptfrau "die besten Genesungswünsche". "Unsere Gedanken gelten nun ihnen und ihren Familien", so Mikl-Leitner.

(red)