Österreich

Hainburg: Polizei fand in Wohnung zwei Tigerbabys

Heute Redaktion
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Nach einem Hinweis, dass zwei Tigerbabys in einer Wohnung in Hainburg (Bruck) gehalten werden, fuhren Tierschutzverein und Polizei zur Wohnung: Die Raubkätzchen wurden sichergestellt.

Unfassbarer Fund der Polizei am Donnerstagabend in einer Wohnung in Hainburg (Bruck): Unter einer Wärmelampe in der Badewanne kauerten zwei rund fünf Tage alte Tigerbabys.

Eine Mitarbeiterin des österreichischen Tierschutzvereins hatte ein Video und den Hinweis erhalten, wo sich die Babys befinden. Die Frau erstattete sofort Anzeige bei der Polizei, mehrere Beamte und eine Mitarbeiterin (25) des Tierschutzvereines machten sich auf den Weg. An der besagten Adresse öffnete eine Slowakin (34) die Türe, gewährte der Exekutive Zutritt. Im Bad wurden die beiden Tigerbabys gefunden. Das Duo war offensichtlich in einem schlechten Zustand, die Bezirkshauptmannschaft Bruck wurde informiert.

Tiger beschlagnahmt

Die Behörde beschlagnahmte die Tiere und ordnete eine Übergabe an den Tierschutzverein an. Die beiden Kleinen – sie wurden auf die Namen "Sangha" und "Kumal" getauft – wurden in die Tierklinik Parndorf (Bgld.) gebracht und medizinisch versorgt. Dort wurde ebenfalls ein sehr schlechter Zustand der Raubkatzen bescheinigt. Die Mitarbeiterin (25) des österreichischen Tierschutzvereines nahm in der Nacht auf Donnerstag die Tiger mit nach Hause in ihre Privatwohnung in Korneuburg. Heute soll ein endgültiger Pflegeplatz (mit Hilfe von BH und Amtstierärztin) gesucht werden.

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"Die Tigerbabys waren in einem sehr kritischen Zustand, wir haben die ganze Nacht um ihr Überleben gekämpft", berichtet die Heike K. vom Österreichischen Tierschutzverein. Die Organisation befürchtet, dass sich Zoos um die beiden Babys reißen werden. "Wir haben den Behörden angeboten, 'Sangha' und 'Kumal' auf eigene Kosten des Österreichischen Tierschutzvereins in eine schöne Auswilderungsstation zu bringen. Die zwei dürfen nach ihrem jetzigen Trauma nicht lebenslang in Zoo-Gefangenschaft landen", betont Erich Goschler, Vorstandsmitglied des Österreichischen Tierschutzvereins.

Auch die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" bot den Behörden Hilfe an, die Tigerbabys artgerecht unterzubringen.

Die 34-Jährige Slowakin gab gegenüber der Exekutive an, in ihrer Heimat eine "Auffangstation für Tiere" zu betreiben. Dabei seien ihr die Tigerbabys gebracht worden. "Da ich eine Stunde Anfahrtsweg ins slowakische Tierheim gehabt hätte, nahm ich die Tiere mit in meine Wohnung in Hainburg", so die 34-Jährige zur Polizei. Dass sie die Exoten nicht halten dürfe, sei ihr nicht bekannt gewesen. Sie werde sich aber auch mit der BH in Verbindung setzen.

J. Lielacher (Lie)