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Halle-Attentäter nimmt im Gefängnis Geiseln

Der Attentäter von Halle wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Im Gefängnis hat er am Montag zwei Justizbeamte als Geiseln genommen.

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In der Haftanstalt Burg hat der Attentäter von Halle am Montag zwei Justizbeamte in seine Gewalt gebracht.
In der Haftanstalt Burg hat der Attentäter von Halle am Montag zwei Justizbeamte in seine Gewalt gebracht.
Klaus-Dietmar Gabbert / dpa / picturedesk.com

In der Haftanstalt Burg im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt ist es am Montag zu einer Geiselnahme gekommen. Bei dem Geiselnehmer handelt es sich um den rechtsextremen Halle-Attentäter Stephan Balliett. Das bestätigte ein Sprecher des Justizministeriums in Magdeburg am Dienstag. Nach Ministeriumsangaben hatte der 30-Jährige am Montag in der Justizvollzugsanstalt Burg zeitweise zwei Justizbeamte in seiner Gewalt.

Am Abend sei die Geiselnahme erfolgreich beendet worden, erklärte das Ministerium auf Twitter. Der Täter sei durch andere Justizbeamte im Innenbereich der Haftanstalt überwältigt worden. Die Ermittlungen laufen. Für elf Uhr kündigte das Ministerium eine Pressekonferenz an.

Stephan Balliett wollte Synagoge stürmen

Am 9. Oktober 2019 hatte Balliett versucht, die Synagoge in Halle zu stürmen und am höchsten jüdischen Feiertag, Jom Kippur, die versammelten Gemeindemitglieder zu erschiessen. Der Anschlag scheiterte an der gesicherten Synagogentür und Ladehemmungen der selbst gebauten Waffen, die Balliett für die Morde konstruiert hatte. Im Anschluss erschoss er zwei Menschen in der Stadt.

Vor zwei Jahren wurde er zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Das Gericht stellte zudem die besondere Schwere der Schuld fest, was eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren unwahrscheinlich macht.