Politik

Hallo, wo seid ihr?

Heute Redaktion
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Bild: keine Quellenangabe

Am Sonntag wählt Oberösterreich, zwei Wochen später Wien. Auch bedingt Fantasiebegabte können sich die Schlagzeilen danach ausmalen: Erdrutsch, Erdbeben, blauer Umsturz. Die FPÖ wird dramatisch zulegen und es wird wieder viel Gestocher im Meinungsnebel geben, warum.

Ein Grund dafür ist simpel. Seit Wochen kommen täglich Tausende Menschen ins Land, um die sich Freiwillige in wunderbarer Weise kümmern. Politisch aber leben wir im Vakuum.

Wo ist der Politiker, der sich hinstellt und den Menschen erklärt, was Sache ist? Der verrät, wie viele noch zu uns wollen (oder zugibt, es nicht zu wissen). Der einräumt, vom Geschehen überrannt worden zu sein? Der nicht alles rosa färbt, sondern Probleme nennt, vor denen wir stehen: im Jobmarkt, in der Schule, bei der Integration? Der Ängste ernst nimmt und nicht jeden, der sie äußert, ins rechte Schamwinkerl stellt? Der aber klarmacht, dass wir das schaffen können – und eine Bereicherung sein kann, was hier gerade passiert?

Was wir dagegen erleben, ist Schweigen. Alle reden über uns, keiner mit uns. Aber wir haben einen Bundespräsidenten und gleich drei Minister, die dieses Wochenende in New York an einem Klimagipfel teilnehmen.