Die Bayern sind nach dem 8:0-Kantersieg gegen Darmstadt wieder in der Spur. Der 3:1-Erfolg in der Champions League gegen Galatasaray unter der Woche zeigt ebenfalls, dass bei den Münchnern die Ergebnisse stimmen. TV-Experte Didi Hamann fand aber auch nach den jüngsten zwei Siegen Gründe für harte Kritik am deutschen Rekordmeister.
Bei "Sky90" vergleicht der 50-Jährige die aktuelle Saison der Bayern mit der letzten: "Überspitzt gesagt: Dass sie Meister wurden, dafür konnten sie wenig. In dieser Saison stimmen die Ergebnisse, aber der Fußball ist nicht gut." Die jüngsten Leistungen entsprechen nicht der Weltklasse, die der Rekordmeister eigentlich haben sollte.
"Wenn ich mir die erste Halbzeit in Istanbul anschaue - das war unterirdisch. Gestern die erste Halbzeit: Bayern mit 216 Pässen, Darmstadt 243", laut dem Ex-Bayern-Spieler würde man gegen einen besseren Klub bei einer solchen Statistik hoch verlieren.
Schon in den letzten Wochen kritisierte Hamann vor allem Trainer Thomas Tuchel. "Eine Liebesbeziehung wird es nicht mehr. Es ist ein Zweckbündnis." Der TV-Experte gibt dem Coach auch daran die Schuld, dass Mittelfeldstratege Joshua Kimmich seit einiger Zeit keine guten Leistungen zeige. "Selbst wenn der Spieler nicht mein größter Freund ist, muss ich doch wissen, wie wichtig er ist. Der Junge wurde jetzt in acht Monaten demontiert", sagt Hamann über das Verhältnis zwischen dem Trainer und dem Nationalspieler.
Die rote Karte für Kimmich nach nur vier Minuten in der Bundesliga gegen Darmstadt ist für den zweifachen Meister mit den Münchnern sinnbildlich für die aktuelle Situation. "Der Junge tut mir fast schon leid. Es war ein technischer Fehler, aber auch ein Denkfehler. Er ist die wandelnde Verunsicherung." Kimmich sei laut Tuchel nicht die beste Lösung für die Sechserposition. Das kommunizierte der Deutsche auch beinhart, für Hamann ein Fehler.