Nach einem monatelangen Katz-und-Maus-Spiel wurde Hamas-Chef Ismail Hanijaam vergangenen Mittwoch getötet. Der Chef des sogenannten Polit-Büros wurde in einem Gästehaus in Teheran in die Luft gesprengt. In der jüdisch-amerikanischen Wochenzeitung "The Jewish Chronicle" verriet ein israelischer Armee-Insider nun, wie es gelungen ist, den Terrorboss im Iran zu eliminieren.
Vor dem Attentat war Hanija nach in die Hauptstadt Teheran gereist. Dort nahm er an der Amtseinführung des neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian in Tehera und traf er hochrangige Mullah-Vertreter, wie den obersten Führer Ajatollah Ali Chamenei.
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Seit dem Racheakt gegen einen der Drahtzieher des Hamas-Massakers in Israel am 7. Oktober 2023 wurde gerätselt, wie der israelische Geheimdienst, der hinter dem Angriff vermutet wird, das geschafft hat.
Im iranischen Staatsfernsehen war behauptet worden, dass der Top-Terrorist bei einem Luftangriff gestorben sein soll. Der israelische Geheimdienst-Insider weist diese Version zurück: "Das ist alles falsch. Der Sprengsatz wurde am Tag der Explosion um genau 16:23 Uhr Ortszeit angebracht – etwa neun Stunden, bevor er aktiviert wurde. Aktiviert wurde er, nachdem Hanija sein Zimmer betreten hat. Nämlich genau um 01:37 Uhr Ortszeit", zitiert "Bild" das ehemalige Mitglied der israelischen Streitkräfte.
Für ihn ist klar, dass der Geheimdienst Mossad dahintersteckt – er gibt Einblicke in die schwierige Planung des israelischen Anschlags: Seit dem Hamas-Anschlag habe Israel nach einer Möglichkeit gesucht, Hanija zu umzubringen. "Sie hörten die Telefongespräche zwischen den Organisatoren der Amtseinführung und den geladenen Gästen ab. Als Hanija seine Teilnahme bestätigte, begann der Mossad mit der Ausführung des Plans."
Der Mossad habe daraufhin das Gästehaus überwacht und Straßen und Fluchtwege zu überprüfen. Auch zwei iranische Security-Mitarbeiter sollen vom Mossad rekrutiert worden sein. "Also genau die Leute, die das Gebäude und seine Gäste sichern sollten", erklärt der Geheimdienst-Insider. Sie sollen auch die Sprengsätze unter dem Gästebett Hanijas platziert haben. Anschließend sollen die Iraner mithilfe Israels geflohen sein.
"Weil Hanijas Gästehaus auf einem von Wald umgebenen Hügel lag, war es sehr schwierig, das Gebäude genau zu beobachten". Die Mossad-Lösung: "Fünf Agenten kleideten sich Grün und kletterten einfach auf die Bäume, sie waren nun gut getarnt. Die Sicht war frei."
Die Baum-Geheimdienstler beschatteten Hamas-Chef Hanija nach seiner Ankunft im Gästehaus. "Gegen (01:30 Uhr Ortszeit) ging in seinem Zimmer das Licht aus". Das war das Zeichen für das Bombem-Kommando: "In diesem Moment löste der Bombenleger die Explosion aus, das gesamte Gebäude wurde erschüttert."