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Hamas-Führer ruft zum weltweiten "Tag des Jihad" auf

International ruft die Terror-Organisation Hamas zu einem "Tag des Jihad" auf. Unterdessen wurden neue Details zu den Gräueltaten bekannt.

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Hamas-Chef Chalid Maschal (Archivbild)
Hamas-Chef Chalid Maschal (Archivbild)
imago/ZUMA Press

Der Hamas-Führer Chalid Maschal (67) hat die islamische Welt zum "Tag des Jihad" aufgerufen. "Wir müssen am Freitag auf die Plätze und Straßen der arabischen und islamischen Welt gehen", sagte Maschal, der derzeit in Katar das Diaspora-Büro der Hamas leitet, in einer aufgezeichneten Erklärung, die Reuters zugesandt wurde. Auch in Österreich werden Kundgebungen erwartet.

Die Regierungen und Völker Jordaniens, Syriens, des Libanon und Ägyptens hätten eine "besondere Pflicht", die Palästinenser zu unterstützen. "Stämme Jordaniens, Söhne Jordaniens, Brüder und Schwestern Jordaniens ... Dies ist ein Moment der Wahrheit und die Grenzen sind euch nahe, ihr alle kennt eure Verantwortung", sagte Meshaal weiter. In Jordanien und dem Libanon leben große Zahlen palästinensischer Flüchtlinge.

Alle Fotos - so bombardiert Israel den Gazastreifen

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    Nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas läuft der Gegenschlag der israelischen Streitkräfte.
    Nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas läuft der Gegenschlag der israelischen Streitkräfte.
    MAHMUD HAMS / AFP / picturedesk.com

    Gräueltaten an Babys bestätigt

    In Israel gibt es unterdessen Neuigkeiten zu den vorerst unbestätigten Berichten über 40 bei einem Massaker getötete Kleinkinder und Babys, die teilweise geköpft worden sein sollen. "Ich kann bestätigen, dass die Information aus erster Hand von einem hohen Angestellten unseres gerichtsmedizinischen Dienstes verifiziert wurde", sagt Jonathan Conricus, Sprecher des israelischen Militärs (IDF), in einem Interview mit "Sky News". Eine andere hochrangige Person habe die enthaupteten Köpfe der Babys mit eigenen Augen gesehen.

    Luftangriffe auf Syrien

    Zeitgleich sind bei israelischen Luftangriffen in Syrien nach Angaben von Staatsmedien die Flughäfen in Aleppo und Damaskus getroffen worden. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete, sollen bei den Angriffen vom Donnerstag Landebahnen der beiden Flughäfen beschädigt worden sein. Der Betrieb sei eingestellt worden. Das israelische Militär äusserte sich nicht zu den Berichten.

    Um zu verhindern, dass Israels Erzfeind Iran und mit ihm verbündete Milizen ihren militärischen Einfluss in Syrien ausweiten, bombardiert Israels Luftwaffe häufiger Ziele im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien. Der Iran ist im Bürgerkrieg einer der wichtigsten Verbündeten der syrischen Regierung. Auch aus Syrien fliegen immer mal wieder Raketen Richtung Israel.

    Israel stellt der Hamas ein Ultimatum

    Israel hat unterdessen eine Unterbrechung seiner Blockade des Gazastreifens abgelehnt und ein Ultimatum gestellt: Gaza bleibe abgeriegelt, bis alle Geiseln der Hamas freigelassen worden seien. Das Rote Kreuz hatte gefordert, Treibstofflieferungen in den Gazastreifen zuzulassen, um die überfüllten Spitäler mit Strom versorgen zu können. Nach UNO-Angaben sind durch die israelischen Vergeltungsschläge schon 340.000 Menschen vertrieben worden, eine Flucht aus dem Gazastreifen ist aber unmöglich.