Politik

Hammerschmid über Comics, Koalition und Kindergarten

Heute Redaktion
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Für 466.000 Schüler gingen am Montag in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland die Sommerferien zu Ende - pünktlich zum Schulbeginn steht Bildungsministerin Sonja Hammerschmid den "Heute"-Lesern im Live-Hangout Rede und Antwort.

Für 466.000 Schüler gingen am Montag in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland die Sommerferien zu Ende - pünktlich zum Schulbeginn stand Bildungsministerin Sonja Hammerschmid den "Heute"-Lesern im Live-Hangout Rede und Antwort.
Schüler aus der HAK St. Pölten, Elternvertreter Gabriel Körner und "Heute"-Politikchef Erich Nuler befragten Bildungsministerin Sonja Hammerschmid im "Hangout" zu aktuellen Bildungsthemen.  Hammerschmid zu ...

... der Gesamtschule: Die gemeinsame Schule wird immer ein Anliegen der sozialdemokratischen Partei bleiben. Aber wir leben in einer Demokratie und Koalitionsregierung, das heißt ich kann nicht alles allein entscheiden. Wir müssen uns mit unseren Partnern abstimmen.

... der Neuen Mittelschule: Wir haben ein System gefunden, das allen Jugendlichen alle Wege offen hält. Der Lehrplan ist der gleiche wie in der Unterstufe des Gymnasiums, daher steht den Kindern offen, in berufsbildende Schulen oder Oberstufengymnasien aufzusteigen.

... Änderungswünschen für das Bildungssystem: Mir liegt die Ganztagsschule besonders am Herzen, weil wir wissen, dass diese Schulformen pädagogisch viel Sinn machen. Der zweite Punkt ist das Autonomiepaket, damit Lehrer mit Eltern selbst entscheiden können und mehr Möglichkeiten bekommen.

... Interdisziplinarität: Wenn der Französischlehrer mit dem Bildnerische Erziehung-Lehrer zusammenarbeitet, können Schüler zum Beispiel Comics über die Französische Revolution zeichnen und politische Bildung gleich mitnehmen.

... der täglichen Turnstunde: In der ganztägigen Schule wäre das kein Problem.

... Inklusion fremdsprachiger Schüler: Je früher der Spracherwerb passiert, desto besser - im besten Fall schon im Kindergarten.

... der Zentralmatura: Sie ist wichtig, weil sie für die Schüler fair und vergleichbar ist und wir im Ministerium Feedback über die Ergebnisse der Schulen bekommen.

... einer Verkürzung der Sommerferien: Eine Umverteilung der Ferienzeit löst das Betreuungsproblem nicht. Über eine neue Aufteilung kann man den Diskurs suchen, derzeit stehen die Ganztagsschule und das Autonomiepaket aber höher auf der Prioritätenliste.

Sonja Hammerschmid (48), gebürtige Oberösterreicherin, wurde 2015 zur ersten weiblichen Präsidentin der Rektorenkonferenz gewählt. Die kinderlos verheiratete Molekularbiologin löste am 18. Mai 2016 Gabriele Heinisch-Hosek als SP-Bildungsministerin ab und übernahm zahlreiche Baustellen im Bildungsbereich, darunter Lese- und Mathematikschwächen bei Schülern, Kritik an der Zentralmatura, Hick-Hack um die Gesamtschule und die Diskussion über kürzere Sommerferien.