Am Montagnachmittag ist am Strand von Cavallino-Treporti nahe Jesolo in Italien der sechsjährige Carlo verschwunden. Seine Mutter verlor ihn gegen 16 Uhr am Strand des Campingplatzes Vela Blu aus den Augen und alarmierte sofort die Rettungskräfte. Stundenlang suchten Strandbesucher und Einsatzkräfte nach dem Buben. Am Dienstagmorgen dann die traurige Gewissheit. Taucher fanden Carlo leblos im Meer in einer Tiefe von rund fünf Metern.
Nach dem Notruf rückten zahlreiche Einsatzkräfte an. Sie suchten am Strand und im Wasser, mit Helikoptern, Tauchern, Drohnen, Jetskis und Booten. Besonders bewegend: Dutzende Touristen stellten sich Schulter an Schulter ins Wasser, hielten sich an den Händen und bildeten eine Menschenkette, um jeden Meter des Küstenabschnitts abzusuchen. Eine Luftaufnahme der Feuerwehr zeigt, wie sich diese Kette durch die Wellen zieht, während am Strand Menschen still stehen und auf ein Lebenszeichen hoffen.
Die Bürgermeisterin von Cavallino-Treporti, Roberta Nesto, sprach von "Stunden der Angst und Sorge für die gesamte Gemeinde". Sie schrieb: "Unser Mitgefühl und unsere Gedanken sind in dieser schweren Zeit bei der Familie."
Die Eltern seien die ganze Nacht am Strand geblieben, unterstützt von Angehörigen. Um 2.50 Uhr orteten Sonargeräte schließlich den leblosen Körper in rund fünf Metern Tiefe. Taucher bargen Carlo etwa 100 Meter von der Stelle entfernt, an der er zuletzt gesehen wurde.
In der Gemeinde herrschte tiefe Bestürzung. Menschen legten Blumen und Kerzen am Strand nieder. Wie es zu dem Unglück kam, ist noch unklar. Ermittler vermuten, dass eine Strömung den Buben ins offene Meer gezogen hat. Die Polizei ermittelt.