Wirtschaft

Handels-Boss platzt wegen Corona-Demos der Kragen

Der heimische Handel fordert Gegenmaßnahmen für die Corona-Demos. Demonstrierende würden die wichtigen Weihnachts-Einkaufstage zunichte machen.

Rene Findenig
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Nach dem Lockdown darf der Handel nun wieder öffnen, am Montag findet der erste "richtige" Einkaufstag statt. Dennoch ist die Stimmung getrübt, denn der heimische Handelsverband rechnet mit Umsatzausfällen – wegen den Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung. Nun werden "Gegenmaßnahmen für Corona-Demos gefordert, um sicheres Shopping zu ermöglichen", wie es in einer Aussendung von Handelsverband-Chef Rainer Will heißt.

Will geht dabei sogar so weit, diese Forderung aufzustellen: "Es darf keinesfalls zu weiteren Behinderungen in den Innenstädten kommen, unsere Händler sind verzweifelt. Der kommende Samstag und der 'goldene Sonntag' am 19. Dezember, der verkaufsoffen gestaltet ist, müssen ohne Demonstrationen in den Einkaufsstraßen verlaufen." Er fordert die Bundesregierung auf, "Maßnahmen zu erlassen", damit Corona-Demos "nicht die wichtigen Weihnachts-Einkaufstage und den verkaufsoffenen Sonntag zunichtemachen".

"Damit muss Schluss sein"

Staatsgrundgesetz, Europäische Menschenrechtskonvention und Grundrechtscharta würden Grundrechte gewährleisten, sie stünden zueinander in keinem hierarchischen Verhältnis, so Will. "Dem Versammlungsrecht kommt also im Verhältnis zu allen anderen Grundrechten kein übergeordnetes Gewicht zu. Das Grundrecht der Erwerbsfreiheit ist in der Pandemie stets nachrangig behandelt worden. Damit muss Schluss sein", so der Handelsverband-Boss in einer Aussendung. "Die Mehrheit der heimischen Handelsbetriebe wird aufsperren", sagt Will wiederum zur Handels-Öffnung am 19. Dezember.

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    Zusammenstöße am Ring: Wieder provozierten gewaltbereite Demo-Teilnehmer die Einsatzkräfte und griffen Beobachter an.
    Zusammenstöße am Ring: Wieder provozierten gewaltbereite Demo-Teilnehmer die Einsatzkräfte und griffen Beobachter an.
    FLORIAN WIESER / APA / picturedesk.com

    Aufgrund der Fortschreibung des Lockdowns für Ungeimpfte und des harten Lockdowns in Oberösterreich rechnet der Handelsverband mit bundesweiten Umsatzverlusten von rund 440 Millionen Euro im gesamten Non-Food-Handel im Vergleich zu "Vor-Corona-Normalwochen". "Durch den losen Kundenkontakt und die Sicherheitsmaßnahmen stellt der Handel sicher, auch künftig keinen Lockdown mehr hinnehmen zu müssen", heißt es.