Wirtschaft

Lockdown: 225.000 im Handel bangen um Weihnachtsgeld

Der Lockdown für Ungeimpfte kostet den nicht-lebensnotwendigen Handel 350 Mio. Euro pro Woche. Nun fordern Branchenvertreter einen Ausfallsbonus NEU.

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Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will
Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will
Michael Gruber / EXPA / picturedesk.com; Getty Images/iStockphoto; HEUTE-Montage

Die Neuinfektionszahlen rasen seit Längerem in die Höhe. Besonders besorgniserregend ist die Lage auf den Intensivstationen. Im Kampf gegen diese Entwicklungen hat sich die Regierung dazu entschlossen, Ungeimpfte in den Lockdown zu schicken. Jener ist seit Montag in Kraft.

Vielen Vertretern der verschiedenen Branchen bereitet dies allerdings Sorgen, so auch den führenden Vertretern des nicht-lebensnotwendigen Handels. Jene haben sich daher am Dienstag mit einem offenen Brief an Finanzminister Blümel gewandt, um auf die schwierige Situation des stationären Handels in Österreich im Zusammenhang mit dem Corona-bedingten "Lockdown für Ungeimpfte" aufmerksam zu machen.

 Gefordert wird ein Ausfallsbonus "NEU" für alle betroffenen Betriebe.

Neben dem Ausfallsbonus NEU, der kurzfristig wirken soll, braucht es auch weiterhin das bewährte Set an Hilfen, etwa den Härtefallfonds für Einzelunternehmen sowie den Verlustersatz. "Diese Hilfe braucht es sehr zeitnahe, insbesondere da jetzt die doppelten Gehälter für die mehr als 225.000 Beschäftigten im heimischen Non-Food-Handel anstehen", appelliert Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will im Namen der österreichischen Händler an den Finanzminister.

Handel ist kein Corona-Hotspot

Durch den Ungeimpften-Lockdown verliert der österreichische Handel fast ein Drittel seiner potenziellen Kunden und Umsätze von rund 350 Millionen Euro pro Woche, schlägt der Handelsverband Alarm. Da die Corona-Infektionszahlen zuletzt stark angestiegen sind, hat der Handel zwar Verständnis für strengere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, allerdings sollte bei jenen Faktoren angesetzt werden, die nachweislich etwas am Infektionsgeschehen bewirken können.

 Weitere Verschärfungen im Handel zählen jedenfalls nicht dazu, denn der Handel war und ist kein Corona-Hotspot. Laut AGES sind zurzeit nur 0,1 Prozent aller Infektionen auf das Einkaufen zurückzuführen.

Ausfallsbonus "NEU"  gefordert

Handelsverband-Präsident Stephan Mayer-Heinisch verweist auf das Weihnachtsgeschäft: "Die 2G-Regelung in den Geschäften greift massiv in das bereits angelaufene Weihnachtsgeschäft ein, in dem unsere Händler die wichtigsten Umsätze erzielen. (..) Die Kundschaft bricht weg, die laufenden Kosten wie Personal, Miete und Strom bleiben aber in voller Höhe bestehen."

Im Gegenzug für die der Regierung bei der Umsetzung der Maßnahmen entgegengebrachten Unterstützung fordert der Handel nun finanzielle Unterstützung seitens der Politik, um die 225.000 Arbeitsplätze im heimischen Non-Food-Handel mit einem Ausfallsbonus NEU langfristig abzusichern.

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