Österreich

Hanfmesse: Veranstalter übt heftige Kritik an Polizei

Heute Redaktion
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Bild: iStock

Frauen hätten sich öffentlich entblößen müssen, Besucher vor Passanten Urin abgeben. Der Veranstalter der Hanfmesse übt nach einer Schwerpunkt-Aktion heftige Kritik an der Polizei.

Es sind heftige Vorwürfe, die der Veranstalter der Hanfmesse "Cultiva", Harald Schubert, nach einer Schwerpunkt-Aktion der Polizei macht.

Wie berichtet, fischte die Exekutive am vergangenen Wochenende über 180 beeinträchtigte Lenker aus dem Verkehr, 161 davon mussten – großteils aufgrund von Drogen- und teils wegen Alkoholkonsums – den Führerschein abgeben.

"Besucher waren Opfer von Willkür"

"Die Veranstaltung wurde Zielscheibe und viele Besucher Opfer von Willkür", ärgert sich Cultiva-Chef Schubert nun in einer Aussendung und erhebt schwere Vorwürfe gegen die Polizei.

"Die vielen Berichte von Betroffenen sind schockierend. Aussteller, Besucher und Mitarbeiter mussten am Parkplatz vor Passanten Urin abgeben – selbst Frauen mussten sich öffentlich entblößen. Ein Schmerzpatient mit kürzlich erfolgter Bandscheiben-OP musste für ihn nicht durchführbare Tests, wie z.B. auf einem Bein stehen, machen. Er wurde trotz Hinweis auf Unterzuckerung aufgrund von Diabetes stundenlang festgehalten", schreibt Schubert. Die Amtshandlungen seien von einer "unglaublichen Respektlosigkeit geprägt" gewesen. Junge Beamte hätten regelrecht "Jagd auf Giftler" gemacht.

Polizei: "Alles rechtens abgelaufen"

"Es wurde vor Ort ein Zelt aufgestellt, die Personen wurden dem Amtsarzt vorgeführt und die Untersuchungen in einem geschlossenen Bereich gemacht. Aus unserer Sicht ist die Aktion in Ordnung abgelaufen", erklärt nö. Polizei-Sprecher Walter Schwarzenecker auf "Heute"-Anfrage.

Der Veranstalter habe zudem die Möglichkeit, eine schriftliche Beschwerde an die Landespolizeidirektion zu schicken. Bisher sei jedenfalls keine Beschwerde diesbezüglich eingegangen, betont Schwarzenecker. "Wenn in der Öffentlichkeit Behauptungen aufgestellt werden, die nicht stimmen, müssen wir auf mögliche rechtliche Konsequenzen hinweisen", so der Sprecher.

2020 wird Öffi-Anreise forciert

Messenveranstalter Schubert will im kommenden Jahr jedenfalls die Anreise mit den Öffis forcieren. Objektive Beurteilungen zur Feststellung der Fahrtauglichkeit seien zudem längst überfällig. "Jeder, der in den vergangenen Tagen einmal Cannabis konsumierte, ist im Drogentest positiv, obwohl aktuell keine Beeinträchtigung vorliegt", betont er.