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Hannover Ämter sprechen jetzt "gendergerecht"

Die Stadt Hannover hat sich einen geschlechtergerechten Sprachgebrauch in der Verwaltung gegeben. Das betrifft sämtliche öffentliche Dokumente.

Heute Redaktion
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Ein Aufkleber auf einer genderneutralen Toilette in Seattle.
Ein Aufkleber auf einer genderneutralen Toilette in Seattle.
Bild: picturedesk.com

Sämtlicher offizieller städtischer Schriftverkehr in Hannover, also alle E-Mails, Presseartikel, Broschüren, Formulare, Flyer und Briefe, muss künftig in "geschlechtergerechter Verwaltungssprache" formuliert sein. Das geht aus einer Presseerklärung der Stadtverwaltung hervor.

Aus "Lehrern" werden in Hannover also "Lehrende", aus "Wählern" "Wählende", aus "Teilnehmern" "Personen". Auch das "Rednerpult" wird abgeschafft und, zumindest verwaltungssprachlich, durch ein "Redepult" ersetzt.

Vielfalt sei Hannovers Stärke, begründet SPD-Oberbürgermeister Stefan Schostok die neue, für die 11.000 Mitarbeiter der Stadt verbindliche Regelung. Diesen Grundgedanken "auch in unserer Verwaltungssprache zu implementieren", so Schostok, sei "ein wichtiges Signal und ein weiterer Schritt, alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht anzusprechen", sagt er laut einem Bericht der "Welt".

Auch Gender-Sternchen kommt zum Einsatz

im Zweifel, wenn sich keine geschlechterneutrale Formulierung finden lasse, dürfe zu diesem Zweck auch das Gender-Sternchen zum Einsatz kommen.

So ist in der Presseerklärung auch von der neu benannten Dezernent*innenkonferenz die Rede, die den vom Referat für Frauen und Gleichstellung erarbeiteten Empfehlungen bereits zugestimmt habe. Das sogenannte Gender-Sternchen diene in solchen Fällen als "sprachliches Darstellungsmittel aller sozialen Geschlechter und Geschlechtsidentitäten".

Allerdings erklärt die Broschüre, dass es "in manchen Kontexten (zurzeit noch) unangemessen" sei, eine andere Anrede als "Sehr geehrte Damen und Herren" zu verwenden.

(hos)