Politik

Harald Vilimsky tritt als FPÖ-Generalsekretär ab

FPÖ-Urgestein und -Hardliner Harald Vilimsky tritt als FPÖ-Generalsekretär ab. Auch der zweite "General" Christian Hafenecker soll gehen.

Heute Redaktion
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Sowohl Vilimsky, als auch Hafenecker sollen von ihrem Posten als FPÖ-Generalsekretär entbunden werden, berichtet die "Krone". Vilimsky soll auf eigenen Wunsch selbst gehen, Hafenecker dagegen gegangen werden, heißt es. Offiziell wird dies nun während der zweitägigen Klubklausur der Blauen in Leoben, wo sich die FPÖ für die Zukunft neu ausrichten will. Vilimsky bestätigte seinen Rücktritt selbst, Hafeneckers Abzug wurde aus FPÖ-Kreisen bestätigt.

Zumindest Vilimskys Entscheidung soll schon vor längerer Zeit gefallen sein, nämlich nach der EU-Wahl 2019, bei der er als Spitzenkandidat antrat. Nach der Wahl habe er FPÖ-Chef Norbert Hofer gebeten, ihn "bei nächstbester Gelegenheit von dieser Aufgabe zu entbinden". Soweit soll es nun sein: "Ich sehe die Notwendigkeit, möglichst neue Gesichter zu präsentieren. Auch, um sich vom Bild der Vergangenheit zu lösen", wird Vilimsky von der "Krone" zitiert.

Vilimsky soll gehen, Hafenecker gegangen werden

Weiterhin will Vilimsky aber seinen Posten im EU-Parlament als FPÖ-Delegationsleiter ausüben und Wahlkampfleiter der FPÖ Wien bei der Wien-Wahl im Herbst sein. "Europa-Ebene, Bundes-Ebene und Wien-Ebene - man kann nicht auf drei Ebenen mit Vollgas unterwegs sein", sagt er zu seinem Ausscheiden aus dem Bundespartei-Posten. Hofer soll dafür Verständnis gezeigt haben.

Während Vilimsky selbst geht, soll sein Kollege Hafenecker laut Bericht gegangen werden. Obwohl er den Posten nicht freiwillig räumen wolle, stehe Hafeneckers Abgang bevor, heißt es. Neuer FPÖ-Generalsekretär solle demnach der niederösterreichische Landesparteisekretär Michael Schnedlitz werden. Schnedlitz folgte im September 2018 Hafenecker auch als Landesparteisekretär der FPÖ Niederösterreich nach.

Strache-Freund und Shooting-Star

Vilimsky war bereits 1991 als Pressereferent in den FPÖ-Nationalratsklub gekommen, 1995 lernte er im Wiener FPÖ-Klub seinen Mentor Heinz-Christian Strache kennen. Das Duo feierte Erfolg um Erfolg: 2004 wurde Strache Wiener FPÖ-Chef, Vilimsky Landesparteisekretär. Nach der FPÖ/BZÖ-Spaltung wurde er 2006 Nationalratsabgeordneter und schon zuvor Generalsekretär der FPÖ. 2014 und 2019 war Vilimsky FPÖ-Spitzenkandidat bei der EU-Wahl.

Hafenecker kam 1999 über die Bezirkspartei Lilienfeld zur FPÖ und zog in den Gemeinderat Kaumberg ein. Ab 2001 war er Landesobmann-Stellvertreter des Rings Freiheitlicher Jugend, ab 2003 geschäftsführender FPÖ-Bezirksparteiobmann von Lilienfeld und ab 2008 Mitglied des Landesparteivorstandes der FPÖ Niederösterreich. 2010 wurde er als Abgeordneter zum Landtag von Niederösterreich angelobt. Dann wechselte er 2013 in den Bundesrat und wurde 2018 neben Vilimsky FPÖ-Generalsekretär, löste Marlene Svazek. Als FPÖ-NÖ-Landesparteisekretär folgte ihm Michael Schnedlitz, der Hafenecker wiederum nun als FPÖ-Generalsekretär ablösen soll.