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Hass im Netz gegen Flüchtlinge auf Rekord-Hoch

Heute Redaktion
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Traurige Zahlen liefert der am Montag veröffentlichte Rassismus-Report 2015 der Anti-Diskriminierungsstelle Zara. Der Rassismus in Österreich liegt auf einem Rekord-Hoch. Besonders im Netz stiegen die rassistischen Vorfälle rasant an. Aber auch in der Öffentlichkeit - Fußballstadien, der U-Bahn oder beim Spaziergang - ist Rassismus alles andere als eine Randerscheinung.

Traurige Zahlen liefert der am Montag der Anti-Diskriminierungsstelle Zara. Der Rassismus in Österreich liegt auf einem Rekord-Hoch. Besonders im Netz stiegen die rassistischen Vorfälle rasant an. Aber auch in der Öffentlichkeit - Fußballstadien, der U-Bahn oder beim Spaziergang - ist Rassismus alles andere als eine Randerscheinung.

"Angefacht von der Debatte um den Verbleib und Umgang mit Geflüchteten hat sich im vergangenen Jahr die Zahl der von ZARA erfassten rassistischen Vorfälle auf 927 erhöht", heißt es. Das ist ein Anstieg um 133 Fälle gegenüber 2014. Die größte Steigerung erlebten dabei "rassistische Postings, Hetzbotschaften und Feindbildkonstruktionen, die über das Internet verbreitet wurden".

Gewaltfantasien und Nazi-Jargon

In diesem Segment sticht die Häufung der rassistischen Online-Inhalte im Kontext zum Thema Flucht hervor. Zwei Drittel aller registrierten Internet Fälle stehen im Zusammenhang mit dem Thema Flucht und richten sich gegen Geflüchtete, Einrichtungen sowie deren Helfer. Inhaltlich reichten diese Postings von Gewaltfantasien mit Anleihen im Nationalsozialismus ("Dann zündet den Dreck und das Gesindel an! Damit ist Ruhe und Ordnung, entsorgt ist auch gleich wenn man viel Buchenholz dazu gibt") bis hin zu Falschmeldungen über angeblich von Flüchtlingen begangene Straftaten.

Erfundene Hetzmeldungen im Netz

Ins Auge stachen auch Postings mit Falschaussagen über Sozialleistungen, die Neid gegenüber Flüchtlingen schüren oder ein bedrohliches Bild der "Fremden" zeichnen sollten - diese wurden massenhaft ohne Hinterfragung weiterverbreitet. Beides hat nachhaltig zur weiteren Verunsicherung, Angst und Ablehnung gegenüber Geflüchteten beigetragen, so Zara.

Rassismus bei Ärzten und Lokalbetreibern

Zara kritisiert hier auch, dass manche Botschaften nicht nur von Medien und Politikern aufgegriffen wurden, sondern auch Lokalbesitzer und weitere Anbieter von Dienstleistungen veranlassten, Flüchtlinge pauschal von ihren Einrichtungen und Leistungen auszuschließen. So hat beispielsweise oder Sonderauflagen für Flüchtlinge verhängt.