Das Haus war in den 1980er-Jahren von seinem Vater errichtet worden, 2020 kaufte Hannes Wagner (49) das Gebäude, "alle Bewilligungen waren da". Nach einer umfangreichen Sanierung stellte sich heraus: Das Wohnhaus ist um 66 Zentimeter zu hoch.
Anstatt von der Gemeinde Hilfe zu kommen, erhielt die betroffene Familie aber einen Abrissbescheid – ein Ansuchen auf Amnestie laut § 70 der NÖ-Bauordnung wurde abgeschmettert.
"Das ist eine Schikane. Ich habe mich rechtlich und von externen Experten beraten lassen, jeder hat mit dem Kopf geschüttelt", so Wagner zu "Heute". Schon jetzt sei ein fünfstelliger Eurobetrag in Rechtsmittel geflossen, um das Wohnhaus, in dem auch die Keramikmanufaktur von Wagner untergebracht ist, zu retten: "Ich bin seit 13 Jahren auch in der Urnen-Bestattungsbranche tätig. Hier geht es irgendwann um die Existenz."
Die Entscheidung sorgt in der Gemeinde für Aufsehen und Diskussionen. Die Familie wird mit der härtesten Konsequenz konfrontiert, obwohl das Gesetz hier eigentlich Klarheit schaffen sollte“, sagt ein rechtlicher Berater.
Der Fall landet nun vor dem Landesverwaltungsgericht. "Wir wollten dem Herrn Wagner nie etwas zu Fleiß tun", so Hagenbrunns Bürgermeister Miachel Oberschil zu "Heute". Hintergrund sei laut dem Ortschef ein Nachbarschaftskonflikt, nach einer Anzeige habe man "der Sache nachgehen müssen".
Auch ihm mache der Fall betroffen, so Oberschil. "Jetzt werden die Gerichte entscheiden."